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den: beruflich, privat und individuell. Ein ständiges Voranhetzen, an sich Vor- beihetzen, den Zielen Hinterherhetzen. Und am Ende erreicht man sie trotzdem nicht. Dann hat man es wohl nicht stark genug gewollt. Oder aber man hat etwas Grundlegendes übersehen: die eigenen Kapazitäten. EINE AUSWAHL TREFFEN Es ist beinahe in Mode gestresst zu sein. Ist man busy, macht man es richtig. Ach ja? Wer sagt denn, dass man in sechs Bereichen gleichzeitig top sein muss: in zwei Studien, im Nebenjob, im Sport, im Musikverein, im Sprachkurs. Nicht einmal auf Social Media haben es die erfolgreichen Menschen in allen Bereichen geschafft, sondern meist in einem. Wenn sie etwas anderes behaup- ten, dann hat das mit Selbstmarketing zu tun. Die Realität sieht ganz anders aus. Hier muss man sich entscheiden, wenn man aus den Gedankenstrudeln endlich he- rauskommen will. Das Zauberwort heißt Prioritäten. Das wird einem schon in der Schule von den „Erwachsenen“ einge- trichtert. Nur klingt Prioritäten so streng und formal. Ich würde es stattdessen Auswahl nennen. Die Auswahl aus einer Menge an Möglichkeiten. Welche man schließlich trifft und wie man sie trifft, ist keine leichte Entscheidung. Aber eine Auswahl zu treffen, ist immer eine gute Entscheidung. Tina Č akara Studentin Junge Autorin Foto: Fotostudio primephoto information & leistungsdruck 12 | MÄRZ 2020 Foto © ElisaRiv a-pixabay.com Die junge Leistungsgeneration – Teil 2: Erfolgreich durch Social Media? WENN ES NICHT KLAPPT, HAST DU ES NICHT STARK GENUG GEWOLLT V iele junge Menschen fühlen sich im Alltag getrieben von Leistungsdruck und Gedanken- strudeln. Die Resultate: Überfor- derung und Panikattacken. Wo liegen die Ursachen? Einerseits in den sozialen Netzwerken, anderseits in der Qual der Wahl. ONLINE KANN MAN ALLES WERDEN Soziale Netzwerke sind eine Welt, in der alles möglich ist. Man kann werden und sein wer man will. Man muss dafür nur hart an sich selbst arbeiten und es stark genug wollen. Jeden Tag erschei- nen neue Posts von fast ausschließlich „erfolgreichen“ Menschen, die es in den Bereichen, die einen interessieren, zu etwas gebracht haben. So sieht es zumindest an der Oberfläche aus. Im Hintergrund spielen sich ganz andere Dinge ab, allen voran Selbstmarketing. Soziale Netzwerke sind auch eine Form der Werbung und Werbung hat immer den Zweck etwas in ein gutes Licht zu rücken. Das ist kein Lügen, das ist ein Verschieben der Perspektive. Werbung hängt eng zusammen mit Beziehungen, Trends und Profit. Wer also in den sozialen Netzwerken oder durch sie erfolgreich sein will, braucht mehr als nur harte Arbeit an sich selbst. Dennoch versuchen viele dem digitalen Idealbild auch im realen Leben gerecht zu wer-

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