LERNEN MIT ZUKUNFT
information & nachhaltigkeit Food 4 future – Teil 3: ˇ So kann es nicht weitergehen 26 | MÄRZ 2020 NOCH IMMER LANDEN VIEL ZU VIELE ESSBARE LEBENSMITTEL IM MÜLL Foto: © pramit marattha-pixabay.com L aut dem österreichischen Ökolo- gieinstitut entstehen in Österreich entlang der Wertschöpfungs- kette jährlich 577.000 Tonnen vermeidbare Lebensmittelabfälle. Der Löwenanteil liegt dabei in den privaten Haushalten. Obst und Gemüse, bereits zubereitetes Essen, sowie Brot und Ge- bäck haben die Nase vorn im Müll. IN LEBENSMITTELN STECKT VIEL ENERGIEINPUT Entlang der Produktionskette benö- tigen Nahrungsmittel viele Ressour- cen. Schon heute übersteigt unser Lebensstil die Grenzen des Planeten. Würden alle Menschen so leben wie wir Österreicher*innen, bräuchten wir sogar 3 Planeten „Erde“, um unsere Bedürfnisse in den Bereichen Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum zu decken. Ein Drittel der weltweiten Land- wirtschaftsfläche wird für die Produk- tion jener Lebensmittel eingenommen, die es nie in den Verdauungstrakt der Menschen schaffen, sondern im Müll landen. Natürlich landet damit auch ein beachtlicher Teil an virtuellem Wasser im Abfall. „Die Lebensmittel- verschwendung“ gilt als der dritt- größte Klimasünder nach den USA und China. Die Hauptgründe für weggewor- fene Waren im Haushalt sind: schlechte Einkaufsplanung, falsche Lagerung und zu viel Kochen. LÖSUNGSVARIANTEN, DIE IMMER NOCH SINN MACHEN: 1) So profan es klingt, schreiben Sie sich einen Einkaufszettel. 2) Aktionspackungen verleiten ebenfalls zu unnötigem Kauf. Prüfen Sie genau, ob Sie diese auch bis zum Ablaufdatum ver- zehren können. Vielleicht ist es möglich einen Teil davon einzufrieren. 3) Vermeiden Sie es hungrig zum Ein- kaufen zu gehen, das verleitet dazu viel zu viel zu kaufen und dann womöglich später das Mindesthaltbarkeits-datum (MHD) zu übersehen. 4) Schlichten Sie im Kühlschrank oder in der Vorratskammer immer jene Produkte nach vorne, die früher ablaufen. 5) Beeren, Salat, Jungspinat und frische Pilze sollten sehr schnell nach dem Kauf verarbeitet und verspeist werden. 6) Apropos MHD: Hier empfiehlt es sich altbewährte Sinne einzuschalten: sehen, riechen, schmecken. Milchprodukte, die über dem MHD liegen sind meist noch viel länger genießbar, vor allem wenn diese keinen Fruchtanteil beinhalten. Schütteln sie diese nicht vor dem Aufma- chen. Lösen Sie den Deckel vorsichtig, halten Sie nach Schimmelpilzen Ausschau, riechen Sie, und zu guter Letzt probieren Sie eine kleine Portion. 7) Sind im Supermarkt Lebensmittel billiger ange- Mag. a Julia Geißler-Katzmann/ selbstständige Ernährungswissenschafterin & Kinesiologin nach Dr. med. Klinghardt www.julika.at Vorträge und Workshops Nähere Informationen unter www.julika.at
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