LERNEN MIT ZUKUNFT
tern haben am Abend nichts mehr gegessen und es gab auch keine Zwischenmahlzeiten. Das haben wir in den vergangenen Jahr- zehnten verlernt und sind „wohlstandsver- wahrlost“ geworden. Das Fasten ist die am stärksten wirksame Therapiemethode der Naturheilkunde. Unser Körper aktiviert beim Fasten einen über Millionen von Jahren perfektionierten Prozess und schaltet unseren Körper und alle Prozesse auf Autopilot und beginnt die Reserven aufzubrauchen. Der Körper ver- braucht die schnell verfügbaren Zuckerreser- ven und danach werden die Eiweißvorräte aufgebraucht. Bereits nach 15 Stunden ohne Essen werden Fette in der Leber in Ketone umgewandelt, um unser Herz und Gehirn mit Energie zu versorgen. Der Körper nützt diese Phase für einen Selbstreinigungspro- zess in unseren Zellen, den wir Autophagie nennen. Es wirkt wie ein gesundheitliches Wundermittel: es verjüngt auf zellulärer Ebene, steigert unser Wohlbefinden, hilft beim Abnehmen, kann Rheuma lindern und Bluthochdruck senken, Demenz und Alzhei- mer vorbeugen. Durch meine Fastenzeit erlebe ich ein neues Glücksgefühl. Ich habe in der Zeit nie Hunger und fühle mich danach jünger, gesünder und gewinne neue Gedanken und Energie. Beim Fasten trenne ich mich auch von altem seelischem Ballast. Je länger ich faste, desto mehr Müll tritt aus meinem Unterbewusst- sein zutage. information & tradition Wie das Fasten funktioniert: FASTEN MACHT FIT UND GLÜCKLICH Fastenzeit vor Ostern Dipl.-Ing. Alexander Ristic Journalist 8 | MÄRZ 2020 Foto © Dmitry Abramo v-pixabay.com M it dem Aschermittwoch begann in der Westkirche traditionell die vierzigtägige Fastenzeit, die als voröster- liche Bußzeit auf das wichtigste Fest in der Christenheit vorbereitet - dem Fest der Auferstehung von Jesus Christus (Ostern). Diese Zeit der Buße und Umkehr soll an das vierzigtägige Fasten Jesu in der Wüste erinnern, bevor jener sein öffentliches Wirken begann. Die Fastenzeit ist geprägt durch Verzicht = das Fasten. In der Fastenzeit ist jeder Mensch aufgerufen, sich von Dingen und Zwängen zu befreien, die uns von wichtigen Dingen im Leben abhalten. Die durch den bewussten Verzicht entstehende geistige und körperliche Energie soll für ein intensiveres Erleben und Reflektieren des eigenen Lebens genutzt werden. Traditionell drückt sich das Fasten durch den Verzicht auf Essen aus. Meistens verzichten die Fastenden auf Fleisch, Süßes und Alkohol, aber auch auf Inter- net, Soziale Medien, Rauchen oder das Smartphone. Eine Zeitlang nichts zu essen gehört zu unserem Menschsein. Wir haben das Fasten in unseren Genen. Es ist gar nicht vorgesehen, dass wir wie im Schlaraf- fenland leben. Ganz im Gegenteil, wir sind auf Essenspausen und das Fasten programmiert. Über Millionen von Jahren war das eine Überlebensnotwendigkeit. Die Nahrung war nicht im- mer verfügbar. Unsere Großel- LITERATUREMPFEHLUNG „Fastenglück“ von Martina Tischen, Goldegg Verlag 2020
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