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12 | MÄRZ 2021 Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl: Kinder stark machen DAS LEBEN DER ELTERN IST DAS BUCH, IN DEM DIE KINDER LESEN (Augustinus Aurelius) K inder stark zu machen bedeutet sie nicht nur körperlich stark zu machen, sondern ihr Selbstwert- gefühl und ihr Selbstvertrauen zu stärken. Damit sie sich dadurch gut selbst steuern können und widerstands- fähiger werden. Wir wünschen uns, dass unsere Kinder dem Leben mit Mut begegnen, mit Misserfolgen, Rückschlägen und Schwie- rigkeiten umzugehen wissen. Dass sie sich unter anderem in ihrer Umgebung gut aufgehoben und geborgen fühlen, schöne Beziehungen zu und mit anderen Menschen gestalten, Freunde finden, mit den eigenen Gefühlen und Grenzen umgehen können, Konflikte zu lösen wissen. Das sind sehr viele Anforderungen an unsere Kinder und auch an uns Erwach- sene. Wir Erwachsene sind dabei die Vorbilder für unsere Kinder. Und manch- mal ist es gar nicht so einfach dieses gewünschte Vorbild zu leben. In unserer durch Wertepluralismus geprägten Welt sind wir mit einer schwankenden Wertung durch uns selbst und andere konfrontiert. Es entsteht in vielen Fällen das Gefühl sich selbst ständig damit ab- gleichen zu müssen und nicht gut genug zu sein. Es ist wichtig in die eigenen Fä- higkeiten und Fertigkeiten zu vertrauen, noch wichtiger ist es ein Kind in seinem Selbstgefühl und Selbstwert zu stärken. Hier an dieser Stelle möchte ich nun den Unterschied zwischen Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl beschreiben. Unter Selbstvertrauen versteht man die Einschätzung der eigenen Kompetenzen. Elisabeth Rechberger Unternehmensberaterin für pädag. Bildungs- einrichtungen Business- und Personalcoach Elternbildnerin Elementarpädagogin www.zusammenwachsen.or.at Das Vertrauen in die eigenen Fähigkei- ten und Kräfte. Es geht um das eigene Tun, um das was wir können und die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Es werden kleinere und größere Erfolge erzielt und das ist grundsätzlich auch sehr gut. Aber es lauern auch Ge- fahren, die das Selbstvertrauen mindern können. Durch die erreichten Erfolge werden unsere Ansprüche oft höher (an unsere Kinder, aber auch an uns selbst) und wir laufen Gefahr, dass nur noch hervorragende Leistungen gut genug sind. Das hat zufolge, dass die Kinder und auch Erwachsene trotz positiver Rückmeldungen, guter Noten – Bewer- tungen nicht mehr das Gefühl haben sich auf diese Fähigkeit verlassen zu können. Im Gegensatz dazu steht beim Selbst- wertgefühl die Akzeptanz der eigenen Persönlichkeit im Vordergrund. Man versteht darunter auch seinen eigenen Wert zu kennen. Sich mit allen positiven und negativen Facetten seines Wesens anzunehmen, ohne sich deswegen selbst zu bewundern oder es von ande- ren zu erwarten. Das Selbstwertgefühl eines Kindes wird durch Erfahrungen im Austausch mit anderen Menschen geprägt. Um diesen positiven Selbstwert aufzu- bauen braucht das Kind Erwachsene, die ihm zuhören und ihm Zeit geben. Freunde, die es gernhaben und so ak- zeptieren, wie es ist. Menschen, die sich für das Kind interessieren und es ernst nehmen. Ein Kind, das ein ausgeprägtes
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