LERNEN MIT ZUKUNFT
mal geht etwas schief. Ein Einsatz wird verpasst, der Text sitzt nicht ganz richtig, das Bühnenbild ist irgendwie anders als sonst, ein Requisit fehlt oder das Kostüm geht mitten in der Szene kaputt. Was dann passiert, ist Improvisation. Das ewig geprobte Stück geht auf der Bühne weiter, muss aber an die neue Situation angepasst werden und das am besten so, dass es auf die Zuschauer*innen wirkt, als ob alles genau geplant wäre. In dieser Magie des unberechenbaren Moments werden winzig kleine neue Geschichten geschrieben und Impulse gesetzt, um einfach weitermachen zu können, ganz egal was passiert. WAS WIR UNS VOM THEATER ABSCHAUEN KÖNNEN Nun ist ganz klar, dass wir uns alle seit so vielen Monaten in einem Zustand befinden, bei dem uns jedes Mal aufs Neue gezeigt wird, dass alles anders kommt, als wir denken. Wir alle wurden und werden auf die Probe gestellt und sind dazu angehalten zu improvisieren, ohne (im Gegensatz zur schief gelaufe- nen Vorstellung) ansatzweise zu wissen, wie das Stück am Ende ausgeht. Was wir uns dabei vom Theater abschauen können, ist, immer weiter zu improvisie- ren, die Hoffnung nicht zu verlieren und nicht aufzuhören an das Ende der Co- rona-Vorstellung zu glauben, wie auch immer dieses genau aussehen mag. Ich wünsche uns allen, dass jede*r für sich eine eigene kleine neue Geschichte improvisiert und dass wir uns bald bei einem Kaffee im Kaffeehaus von den magischen Momenten erzählen können, auf die wir bei unseren Improvisationen gestoßen sind. Foto: © Tibor Janosi Mozes | pixabay.com Foto: © Clker Free Vector Images | pixabay.com
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