LERNEN MIT ZUKUNFT

Für eine bessere Zukunft: DER HUNGER LÄSST SICH NUR SCHWER MIT GEMALTEM KUCHEN STILLEN (aus China) Lernbox zu Covid-Zeiten 34 | MÄRZ 2021 E ine Freundin erzählte mir von ihrer Tochter und über die Zeit der Schulschließungen. Elisa*, eine motivierte Tafelklasslerin, war auf Mamas und Papas Hilfe im Homeschoo- ling angewiesen. In diesem Fall funktio- nierte es gut, dank Sonderfreistellung der Mutter, Homeoffice des Vaters und weil eine passende Wohnsituation und funkti- onierende Internetverbindung bestehen. Es war eine Herausforderung, aber eine, die zu meistern war. LOCKDOWN: SCHULKINDER WARTEN VOR DEM SCHULTOR, WEIL SIE HUNGER HABEN Anders klingen mir die Berichte von Sr. Pauline Nakayale aus Kenia im Ohr. Sie ist die Programm-Direktorin der Organisation „Hands of Care and Hope“ der Franziskaner Missionsschwestern für Afrika und leitet Schulen in Kariobangi, in den Slums von Nairobi. Bereits im Frühling erzählte sie von Scharen von Schulkindern, die täglich hungrig an die wegen der Pandemie verschlossenen Schultore klopften. Die Kinder vermissen nicht nur den Unterricht und den Kontakt mit LehrerInnen und SchulkameradInnen. Auch die täglichen Essensausgaben in den Schulpausen fehlen schmerzlich. Denn oft waren diese Schulspeisungen die einzigen fixen, warmen Mahlzeiten für die Kinder – und ein wichtiger Bau- stein dafür, dass die Eltern ihre Kinder überhaupt zur Schule schicken konnten. DER HUNGER IST SCHLIMMER ALS DAS VIRUS Für Homeschooling wie in Elisas Fall feh- len in den beengten Wohnverhältnissen in den Slum-Behausungen oftmals der Platz, die Internetverbindung und Eltern, die beim Lernen unterstützen können. Viele (meist Mütter und Großmütter) sind alleinerziehend, können selbst nicht lesen und schreiben – und müssen – trotz Verboten – nun unter noch gefähr- licheren Bedingungen zu ihren (nun teil- weise illegalen) Gelegenheitsarbeiten, z.B. hinaus auf die Müllhalden, um den Lebensunterhalt der Familien verdienen zu können. Sie fühlen sich mehr vom Hunger bedroht als vor dem unsicht- baren Virus. Schutzmaterial wie Masken sind oft nicht leistbar und meist fehlt auch die Information, wie sich COVID19 ausbreitet und was dagegen getan werden kann. Erschwerend steigen die Fälle von häuslicher Gewalt, Teenager- Schwangerschaften und Kinderarbeit. LERNBOX AKTUELL: LEBENSMITTEL UND SCHUTZ VOR DEM CORONA- VIRUS Die Caritas unterstützt Sr. Pauline und ihr Team seit Jahren. Deren Schulen in den Slums von Nairobi bieten Kindern, die sonst wie ihre Eltern auf den Müll- halden arbeiten würden, eine Chance auf Bildung und eine bessere Zukunft. Nun muss Sr. Pauline sich - wie Sie, ich, Elisa und ihre Mutter – an die neuen Theresa Sacher, BA MA Caritas | Lernbox Fotos: © Archiv CARITAS

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