LERNEN MIT ZUKUNFT
13 | MÄRZ 2022 Foto © marian anbu juwan | pixabay.com zellen übertreten, dabei umgewandelt werden und dann eine Wirkung zeigen. Auch werden viele Zellen mechanisch beansprucht (Blutgefäße durch den Blutdruck, Sehnen und Knochen durch Bewegungen, Herzmuskelzellen durch den Herzschlag). Dieses zu simulieren ist schwierig, für verschiedene solcher Gewebe auf demselben Chip bisher un- möglich. Auch lässt sich die Auswirkung von Alterung oder Hormoneinflüsse nicht simulieren. Zudem ist bisher jeder Chip ein handgefertigtes Unikat und kostet zehntausende von Euro. Dennoch sollte man den Organ on a Chip nicht abschreiben: Mit Kreativität und innovativen Ideen können For- scher daraus vielleicht in den nächsten Jahrzehnten eine anwendbare Alter- native zu einem Teil der aktuell noch notwendigen Tierversuche entwickeln. Schließlich hatte auch die Entwicklung von erfolgreichen mRNA-Corona-Impf- stoffen (Moderna, Biontech/Pfizer) eine lange Vorgeschichte: Vor über 30 Jahren wurden die ersten Versuche dazu durchgeführt (siehe Info-Box). Die Entwicklung eines in der medizinischen Forschung anwendbaren Chips wird hoffentlich nicht so lange dauern. info EU-Richtlinie 2010/63/EU Beispiele für Organ on a Chip: doi: 10.1039/c5lc00392j doi: 10.1038/s41551-019-0406-3 30 Jahre Corona-Forschung: https://doi.org/10.1016/j.nan- tod.2019.100766
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