LERNEN MIT ZUKUNFT

Achtsamkeit in der Pädagogik: : 4 | MÄRZ 2022 BEI UNSEREM TUN VERWEILEN, OHNE UNS ABLENKEN ZU LASSEN Kinder wertschätzend begleiten M ira ist drei Jahre alt. Sie will in den Garten gehen, und wird von der Erzieherin dazu aufgefordert sich ihre Gummistiefel anzuzie- hen. Die Erzieherin lässt Mira alleine. Sie weiß, Mira kann sich die Stiefel schon selbst anziehen. Als sie nach einer Weile nach Mira sieht, liegt diese am Boden, hält einen Gum- mistiefel in der Hand und guckt in die Luft. Die Erzieherin betrachtet Mira, dann setzt sie sich zu dem Kind und sagt: „Mira, ich bleib jetzt bei dir und sehe dir zu, wie du dir deine Stiefel anziehst.“ Mira freut sich. Sie nimmt die Stiefel und zieht sie ruck zuck an. Die Erzieherin sieht ihr dabei aufmerksam zu. Mira bemerkt, wie sie die Erzieherin betrachtet und lacht sie an. Szenen wie diese, spielen sich im Erzie- hungsalltag fast täglich ab. Durch Aufmerk- samkeit und Achtsamkeit ist es der Erziehe- rin hier gelungen, dem Autonomiebestreben der Dreijährigen wie auch dem Bestreben nach Verbundenheit nachzukommen. Bindung und Autonomie sind psychische Grundbedürfnisse, die befriedigt werden müssen, damit es zu einer gesunden Ent- wicklung des Kindes kommt (vergl. Fabien- ne Becker Stoll). Darüber hinaus führt laut dem bekannten Hirnforscher Gerald Hüther, die gleichzeitige Erfahrung von Verbunden- heit und Autonomie und der Verankerung dieser in unserem Gehirn zu einer Vorstel- lung von der Würde des Menschen. Bedenkt man, dass eine, im Grunde relativ einfache Intervention seitens der Erzieherin solche Wirkung auf die Entwicklung des Kindes ha- ben kann, führt es einem vor Augen, welche Roswitha Maderthaner BEd pädagogische Fachberaterin Dipl.Biografiearbeiterin

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