LERNEN MIT ZUKUNFT
gegenüber stehen und nur darauf hoffen können, dass rasch irgendwo anders ein Heilmittel entwickelt wird. Während die Meinung in einigen europäischen Ländern zuletzt dahin tendierte, Tierversuche möglichst rigoros abzuschaffen, dämmert jetzt in der Krise die Erkenntnis, dass man Forschung über das Immunsystem nicht komplett mit Zellkulturen bestreiten kann. Dazu braucht es auch lebende Organismen. Heiß begehrt sind aktuell Labormäuse mit einer gentechnischen Veränderung des ACE2-Rezeptors. Der bildet nämlich die Eintrittspforte für den Corona-Virus. Mit Hilfe dieser Mäuse kann man Details der Infektion studieren und Gegenmaß- nahmen erproben. Leider gibt es nur kleine Zuchtkolonien dieser Mäuse bei einer Firma in Singapur und einem Labor in den USA. Selbst so fortpflanzungsfreu- dige Tiere wie Mäuse können sich nicht so schnell vermehren, wie sie Forscher aus aller Welt gerne in ihren Labors hät- ten. Es bleibt zu hoffen, dass auch nach Bewältigung dieser Krise das Verständ- nis für die Bedeutung von Forschung und deren breite Unterstützung von Seiten der Öffentlichkeit erhalten bleibt. Bleiben Sie gesund und nutzen Sie dann hoffentlich bald die Möglichkeit einer Corona-Impfung. 21 | JUNI 2020 information & wissenschaft LINKS: Influenza – errechnete Durch- impfungsrate Gesamtbevölke- rung Österreich 2004-2019 laut ÖVIH; https://www.profil.at/wissen- schaft/pseudomedizin-warum- aerzte-unsinn-5544216 https://www.aerztezei - tung.at/archiv/oeaez-2015/ oeaez-22-25112015/imp- fungen-impfskepsis-impf- gegner-univ-prof-ursula-wieder- mann-schmidt.html Foto: © Abhilash Jacob | pixabay.com
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