LERNEN MIT ZUKUNFT

35 | JUNI 2021 Unsere Gefühle, oder Affekte. Je nach- dem, welches Gefühl aktiviert werden kann, werden Systeme aktiviert oder lahmgelegt. Der selbständigen Steue- rung dieser Gefühle kommt dabei eine wichtige Rolle zu, und sollte in der Kindheit erlernt werden. Diese werden dann erlernt, wenn sich das Kind ernst genommen und verstanden fühlt und gleichzeitig eine positive Rückmeldung auf seine Selbstäußerung bekommt. Zum Beispiel bekommt zwar ein Kind eine positive Rückmeldung, wenn es loben- de Worte für eine gelungene Aktion bekommt, nimmt aber der Erwachsene das Kind dabei nicht für vollwertig wahr, weil er es zu ungeschickt, ungenau oder Foto: © Gerd Altmann | pixabay.com der gleichen hält, so kann die positive Reaktion des Erwachsenen nicht mit dem Selbst des Kindes verknüpft wer- den. Kinder brauchen also wahrhafte Be- zugspersonen, die sie in ihrem Sein ohne Vorbehalte annehmen und gleichzeitig positiv auf ihre Äußerungen reagieren. Deshalb spielt die Haltung der Erwach- senen gegenüber Kindern, so sie ihnen eine entwicklungsfördernde Umgebung schaffen wollen, eine enorme Rolle. Aber es besteht Hoffnung für diejenigen, die in ihrer Kindheit keine Gefühls- steuerung erlernen konnten, und somit die Systeme nicht gut genug steuern können. In schwierigen Situationen, so besagt es diese Verhaltenstheorie, hilft eine feinfühlige, trostgebende, wert- schätzende und beruhigende Person, die das Gegenüber wirklich versteht und ernst nimmt. Sie könnte Gefühle bei den Hilfesuchenden auslösen, die dazu füh- ren, dass er/sie das Problem bewältigen kann. Also kein Rat gebender, analysie- render Mitmensch, sondern einer der positiven Gefühle aus einem Vertrauen heraus, durch echte Wertschätzung auslösen kann. Schön, wenn man so jemanden in seiner Nähe hat, oder wenn man so jemand sein darf, denn so könnten wir uns ge- genseitig helfen, um weiter zu wachsen.

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