LERNEN MIT ZUKUNFT
information & bewusstsein Professor Abakus: Arbeitswelt 2030? Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com 22 | SEPTEMBER 2017 Ghostwriter: Birgit Menke Fotos: © pixabay.com Foto: © pixabay.com I n meinem Kopf schwirren Buchstaben und Worte durcheinander. Wie gehackte Technikteile, die in einer X§A@YP- Ordnungsmaschine auf- grund der Schwerelosigkeit den geschützten Modus deaktivieren. Es rumpelt und rumst und dann kehrt wieder Ruhe ein. Die Installation der neuen Anti-Ich-Software ist abgeschlossen, die Störung behoben und mein System fährt wieder hoch. Der Chip, der mir nicht nur den Zugang in die Firma erlaubt, sondern auch als Zahlungsmittel dient und die Flexibilisierung der Arbeitszeit rund um die Uhr ermöglicht, wurde mit einem Softwarebeschleuniger oberhalb meines rechten Handgelenks implantiert und mit einer Leuchtdiode verse- hen. Durch diese verbindungsprogrammierte Steuerung bin ich individuell einsatzbereit, ob in der Badewan- ne oder nachts, wenn ich schlafe, ein Knopfdruck und ich bin online und hochmotiviert. Der persönliche Leistungswille des einzelnen ist ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Personalbereitstellungs- Planung der Zukunft. Und hier wird heute schon vorgesorgt. Jedes Neugeborene erhält einen Chip, der dem Kind mit der Muttermilch verabreicht wird. Je nach Codierung siedelt sich dieser Chip im Körper an. Das soll das Verschwinden von Personen unmöglich machen, aber auch das Alarmsystem der Überwachungsstati- onen aktivieren, wenn dem Organismus z.B. ungesunde Lebensmittel, wie Süßigkeiten oder Fast-Food zugeführt werden. Ein zweiter Chip, der zur Einschulung verabreicht wird, kontrolliert die Gedankenentwicklung und reguliert die Konzentrationsfähigkeit. Ein dritter Chip überwacht den ersten und den zweiten Chip und ist als Sonderermittler für eine eventuelle Gefäßreinigung in künftigen Jahren in der Warteposition. Die gängigen Krankheiten des 20.Jahrhunderts, wie z.B. Bluthochdruck und Sehschwäche wurden bereits gentechnisch eliminiert. Das spart Geld, das für die weitere technische Entwicklung zum Wohle der Menschheit wieder eingesetzt werden kann. „Abakus“ höre ich eine Stimme rufen. Ich zucke zusammen und reiße die Augen auf. Ganz verstehe ich das jetzt nicht. Kann man wirklich die Kurzsichtigkeit besiegen, indem man die Sehschwäche behebt? Wenn ich zu entscheiden hätte, gäbe es eine Zukunft für Träume, Geschichten, Wunder und das Einzigartige, aber ich werde sicher nicht gefragt, wie immer.
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