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information & ernährung Food 4 future – Teil 1: Es liegt auf der Hand DER VERZEHR VON EINEM HOHEN ANTEIL PFLANZLICHER PRODUKTE HAT EIN HOHES KLIMASCHUTZPOTENTIAL 32 | SEPTEMBER 2019 Fotos:© pixabay.com Mag. a Julia Geißler-Katzmann/ selbstständige Ernährungswissenschafterin & Kinesiologin nach Dr. med. Klinghardt www.julika.at seits für Palmölmonokulturen. Jährlich werden rund 13 Millionen Hektar und somit die eineinhalbfache Fläche Öster- reichs gerodet. Der unwiederbringliche Verlust einer großen Artenvielfalt geht damit einher. ZUVIEL FLEISCH AUF UNS´REN TELLERN In Österreich werden (pro Kopf und Jahr) rund 95kg Fleisch – und ja, Schinken und Wurst zählen da auch dazu – ver- drückt. Die aktuellen Empfehlungen liegen bei rund 3 Portionen Fleisch und fettarmen Wurstwaren von insgesamt 300 – 450g pro Woche! Nun ist -im Hinblick auf die Klimawirk- samkeit- wie aber auch auf unsere Gesundheit, Fleisch nicht gleich Fleisch. Schweine- und Geflügelfleisch haben eine bessere Klimabilanz als Rindfleisch. Ist also Schweinefleisch DIE Lösung? Nein, denn aus ernährungsphysiolo- gischer Sicht muss weit mehr betrachtet werden als allein die Wirkung auf Natur und Umwelt. Und auch nicht vergessen werden darf, dass Schwein und Geflügel direkte Nah- rungskonkurrenten zu uns Menschen sind. Das Rind wiederum veredelt uns Gras, die Cellulose, die wir wiederum physiologisch nicht aufspalten können. Sie wird – vereinfacht ausgedrückt - zu Butter, Milch, Joghurt und Fleisch. Hier wird spätestens klar WIE komplex die Thematik ist. E ssen wirkt… Mit Lebensmitteln können wir uns selbst heilen, oder aber uns schaden. Genauso verhält es sich mit dem Einfluss auf unsere Umwelt und das Ökosystem. Was wir essen beein- flusst nicht nur unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit, sondern auch Luft, Wasser, Boden und das Klima. Unsere täglichen Essgewohnheiten haben erheblichen Einfluss auf das Klima und bergen ein entsprechend großes Potenzial für den Klimaschutz. 20% aller CO2-Emissionen werden für unsere Ernährung aufgewendet. Wenn man in den Anteil der Ernährung am CO2-Gesamtausstoß hineinzoomt, so entfallen rund 44% auf die Erzeugung tierischer und 8% auf die Erzeugung pflanzlicher Produkte. Das, was wir konsumieren, trägt in hohem Maße zur Klimabelastung bei. Die Hauptursachen liegen dabei in der Verwendung von Mineraldüngern, Pesti- ziden und Treibstoffen, dem Import von Futtermitteln*, sowie den Methanemis- sionen der Rinderhaltung und Reispro- duktion an sich. Weiters muss man auch die Verpackung von Lebensmitteln (v.a. Fleisch in Polystyroltassen) und deren Kühlung (auch während des Transports) beachten. Ein massives Problem stellt die Vernichtung der Tropen- wälder dar. Einerseits für die Bereitstellung des weltweit gebrauchten Sojas und anderer-
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