LERNEN MIT ZUKUNFT

schönbrunner erzieherschule 39 | SEPTEMBER 2019 Fotos:© Archiv Wiener Kinderfreunde Impressionen: Schönbrunner Erzieherschule | rechts: Kanitz, der junge Doktor, ca. 1922 UNTERSTÜTZENDE BEZIEHUNG FÖRDERT DAS LERNEN Den neurobiologischen Aspekt erörterte die Psychologin und Psychotherapeutin Dr.in Eva Unterweger, Professorin an der PH Wien (im Ruhestand). Sie erklärte, dass die Ideen von Kanitz und dem Schönbrunner Kreis mittlerweile neurobi- ologisch und psychologisch untermauert wurden. Man weiß heute, dass Wahr- genommen werden, Anerkennung und Sympathie die Ausschüttung motivati- onsfördender körpereigener Botenstoffe verstärken. Und dass Beschämung und Ausgrenzung körperliche Schmerzen, Angst, Aggression und Depression hervorrufen. Unterweger: „Kanitz und Alfred Adlers Blick auf das Kind war respektvoll und betonte die Bedeutung einer nährenden Beziehung in der Pädagogik. Ihre päda- gogischen Prinzipien waren zu Zeiten gewaltsamer unterdrückender Erzie- hungsmethoden revolutionär und sind nach wie vor aktuell, Lernen und Bildung brauchen nährende Beziehungen. Diese damals völlig neuen pädagogischen Ansätze wurden in der Schönbrunner Erzieherschule und in den Instituti- onen der Wiener Kinderfreunde in die Praxis umgesetzt. Mittlerweile sind sie in unserer Gesellschaft angekommen. Dennoch müssen unterstützende Beziehungen und die Kinderrechte hier und jetzt wei- terhin wachsam gehütet werden.“ Wie aktuell die Pädagogik der Schönbrunner Schule in gesell- schaftlicher und soziologischer Hinsicht ist, finden Sie in der nächsten Ausgabe von Lernen mit Zukunft.

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