LERNEN MIT ZUKUNFT

information & forschung 19 | SEPTEMBER 2020 information & pädagogik Leopoldstädter LenZ: Das Interview führte Jakob Schott, MA BA | CONCORDIA Sozialprojekte Gemeinnützige Privatstiftung mit Burhan Makiya Familien- und Lernzentrum C ONCORDIA Sozialprojekte ist durch die Vielzahl an sozialen Dienstleistungen in Osteuropa bekannt, wo die Organisation mittlerweile schon dreißig Jahre aktiv ist. Weniger bekannt sind hingegen die Angebote der Organisation in Österreich für Kinder, Jugendliche und Familien mit Migrations- und Fluchthintergrund. Seit 2016 bietet die Organisation in Wien unter anderem außerschulische Lernbe- treuung an. Die Kinder und Jugendlichen mit Migrations- und Fluchthintergrund werden nachmittags von ausgebildeten SozialarbeiterInnen und PädagogInnen individuell betreut. Wir arbeiten auch mit den Schulen aus dem direkten Ein- zugsbereich zusammen. Burhan Makiya ist für diese Kooperati- onen zuständig. MIT WELCHEN SCHULEN STEHST DU IN KONTAKT? Mit den Volksschulen und Mittelschulen in unserer Umgebung im 2. Bezirk aber auch aus dem Brigittenau. WIE SIEHT DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DEN LEHRERINNEN AUS? Wir haben engen Kontakt zu den Direk- torinnen und sind bei Vernetzungen im Bezirk dabei. Wir kontaktieren Lehre- rInnen nur in besonderen Fällen. Einmal hegten wir bei einer Schülerin den Ver- dacht, dass eine gravierende Lernschwä- che vorliegen könnte. Wir stellten dann aber fest, dass das Problem nicht an den Deutschkenntnissen lag und haben mit ihrer Lehrerin gesprochen. So können wir anhand der individuellen Betreuung fest- stellen, wo Schwächen bei den Kindern liegen und die Schule ist dankbar, dass sie so kein Kind unbeabsichtigt zurücklässt. WIE PROFITIEREN DIE KINDER UND JUGENDLICHEN IN DER LERNBETREU- UNG VON DEN ANGEBOTEN? Durch die kleinen Betreuungsgruppen und durch die Unterstützung unserer Freiwil- ligen haben die Kinder und Jugendlichen mehr Zeit, sich mit dem Stoff auseinan- derzusetzen. Wir können auch individuell auf die Kinder eingehen. Unsere Arbeit mit den Eltern stellt sicher, dass wir auch Einfluss auf die Familien haben und bei Bedarf intervenieren können. Außerdem profitieren die Kinder und Jugendlichen auch von der Vielfältigkeit der Freiwilli- gen. Sie müssen sich immer wieder auf neue Bezugspersonen einstellen, was sie sehr freut und ihnen bei der Orientierung in Österreich weiterhilft. BIST DU WÄHREND DES LOCKDOWNS AUCH MIT DEN SCHULEN IN KONTAKT GESTANDEN? Wir haben Mitte Mai unser Angebot wieder gestartet und haben auch wieder Kontakt mit den Schulen gehabt. Wäh- rend des Lockdowns stand bei uns eher die Organisation des homeschooling im Vordergrund. Wir organisierten Laptops und Schulmaterialien. Wir kümmerten uns darum, dass die VolksschülerInnen zu ihren Unterlagen kamen und SchülerInnen aus der Sekundarstufe einen Mailaccount anlegen konnten, um ihre Aufgaben zu erledigen. Auch haben wir jedes unserer Kinder und Jugendlichen individuell bei den Hausaufgaben und dem Verständnis des Lernstoffes unterstützt. Es war viel Arbeit, aber viele Freiwillige haben uns geholfen. Foto: © Concordia

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