LERNEN MIT ZUKUNFT
information & nachhaltigkeit Trotz Corona-Krise: DER BILDUNGSASPEKT VON KINDERGÄRTEN DARF NICHT IN DEN HINTERGRUND RÜCKEN Kinder brauchen den Kindergarten 28 | SEPTEMBER 2020 D er Kindergarten versteht sich als familienergänzende Bildungsein- richtung. Die großen Lernschritte, die ein Kind in seinen ersten sechs Lebensjahren macht, werden in qualitativen Kindergärten kompetent und liebevoll begleitet. Tatsächlich werden hier viele Lebenskom- petenzen erworben und die Basis für das spätere Lernen in der Schule gelegt, wie Lernmotivation, Konzentration, Begeiste- rungsfähigkeit usw. Im bundesländerübergreifenden Ele- mentaren Bildungsplan des Unterrichts- ministeriums und den ergänzenden Landesbildungsplänen werden die Bildungsbereiche beschrieben, in denen die Kinder im Kindergarten altersent- sprechend Fähigkeiten erwerben sollen. Qualitative Kindergärten bieten den Kindern optimale Bedingungen für die Entwicklung dieser Fähigkeiten und ein pädagogisches Konzept dazu. Die Kin- derfreunde haben darüber hinaus noch eigene Bildungsniveaus festgeschrieben. Die pädagogische Arbeit im Kindergarten soll die Kinder dabei unterstützen - je nach Entwicklungsstand - bestimmte Lernziele zu erreichen, z.B. seinen Platz in der Gruppe zu finden, seine Gefühle auszudrücken, anderen zuzuhören, Wis- sen zu erweitern, mit Sprachen, Schrift und Zahlen zu spielen, etc. Jedem Kind wird das in seinem individuellen Tempo ermöglicht. Ganz wichtig ist auch die Förderung der sprachlichen Entwicklung, für die das sogenannte „Sprachbad“ im Kindergarten und die vielen sprachlichen Lernimpulse durch die pädagogische Arbeit unabdingbar sind. DER LOCKDOWN UND SEINE FOLGEN Während des Lockdowns im Frühjahr waren unsere Kindergärten für alle Eltern offen, die in systemrelevanten Berufen arbeiten. Seit Mai sind sie ohne Pause im neuen „Normalbetrieb“. Damit waren – und sind! - auch unsere KollegInnen systemrelevante HeldInnen ohne Möglichkeit, sich vor Ansteckung zu schützen, denn zu Kleinkindern kann man weder Abstand halten noch ihnen Masken aufsetzen. Und sie sind qualifizierte Elementarpä- dagogInnen, die Kinder liebevoll und kompetent in den wichtigsten Entwick- lungsjahren begleiten und fördern. Vertrauen und Beziehungsarbeit sind hierbei wichtige Aspekte – ebenso wie bei der Bildungspartnerschaft mit den Eltern. Für die Entwicklung eines Kindes im Kindergartenalter sind drei Monate eine enorme Zeit, in der – etwa im Vor- schulalter – große Entwicklungsschritte gemacht werden. KINDER BRAUCHEN DIE BEGLEI- TUNG UND FÖRDERUNG All das zeigt, wie bedeutend es ist, dass in der medialen Diskussion um die Corona-Krise die Elementaren Bildungs- einrichtungen und deren Bildungsar- beit stärker berücksichtigt werden. Denn Kinder brauchen die Begleitung und Förderung, die sie hier erfahren Mag.a Alexandra Fischer Pädagogische Leitung der Wiener Kinderfreunde Foto: © WKF | C. Edinger Foto: © WKF | Lisi Specht
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