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information & kommunikation 9 | SEPTEMBER 2020 DIE KOLUMNE FÜR ALLE, DIE ETWAS ZU SAGEN HABEN Ich gebe meinen Senf dazu Mag. Markus Neumeyer Theater-,Film- und Medienpädagoge dipl. Lern/Freizeit & Vitalcoach Der Kommunikator - Teil 2: Maschinen, die künstliche Intelligenz macht es möglich. In diesen Fällen werden nicht länger Lebewesen, sondern stattdessen organisierte Einheiten oder Systeme als Kommunikatoren – sowohl Sender als auch Empfänger – angese- hen. Zu diesen „Systemen“ gehören aber auch die Disziplinen Journalismus, Publizistik oder Marketing. FÜR UNS ALLTÄGLICH Im Alltag verläuft Kommunikation scheinbar selbstverständlich. Wir hinterfragen die eigene Art zu kommunizieren nicht. Erst wenn es nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, wird Kommunikation zum Objekt unserer Aufmerksamkeit. Die Kommunikationswissenschaft stellt die Frage, unter welchen Bedingungen Kommunikation abläuft; wie sie funktioniert oder eben nicht. Wie Watzlawick erkannt hat, können wir tatsächlich nicht nicht kommunizieren. Wir geben Signale, egal ob wir sprechen oder gerade nichts sagen wollen. In der Verhaltenstheorie wird Kommunika- tion als Prozess gegenseitigen Aufeinandereinwirkens angesehen. Sobald wir jemandem Aufmerksamkeit schenken, wirkt der- oder diejenige auf uns ein. Selbst Ausnahmefälle wie Komapatienten oder Autisten geben Signale, wenn auch meist nicht bewusst. EINFACH GESAGT Die zwischenmenschliche Kommunikation ist die Grundlage unserer Gesellschaft. Der Kitt menschlichen Zusammenlebens. Wir sprechen, agieren, deuten und geben unseren Mitmenschen damit Zeichen. Es ist ein gemein- sames Grundverständnis von Nöten, damit beide Seiten diese Zeichen auch gleich deuten und adäquat darauf reagieren können. Geben wir uns einen Ruck und versuchen wir doch unsere Zeichen genauer zu betrachten. War es miss- verständlich? War es doppeldeutig oder für das Gegenüber gar kränkend? Mit vermehrter Achtsamkeit würden viele Kommunikationsprobleme gar nicht auftauchen. Das gilt besonders für unsere Wortwahl in der E-Mail- Kommunikation. Denken Sie darüber nach, bevor sie wieder durchgehend in Großbuchstaben schreiben oder an jeden Satz drei Rufzeichen anhän- gen. Na, stimmt doch!!! Oder??? W ir alle kommunizieren. Immer. Das hat schon Karl Watzlawick gesagt und damit die Kommunikationswis- senschaft mitgeprägt. Doch stimmt das überhaupt? Und wenn wir schon dabei sind: Was ist Kommunikation eigentlich? GEHEIMNIS KOMMUNIKATION Der Begriff Kommunikation stammt vom lateinischen communicatio ab‚ was soviel wie Mitteilung bedeutet. Er be- schreibt den Austausch oder die Übertra- gung von Informationen, die auf ver- schiedene Arten und auf verschiedenen Wegen stattfinden kann. Bei diesem Austausch können nicht nur kleinere und größere Distanzen von einem Individuum zu einem anderen überwunden werden, es geht auch immer um ein gegensei- tiges Geben und Nehmen von Erfah- rungen, Wissen, Erkenntnis oder Gefüh- len. Aus wissenschaftlicher Sicht ist das aber noch lange nicht alles. In dem Buch Menschliche Kommunikation – Formen, Störungen, Paradoxien wird die These aufgestellt, wir seien fast unfähig über Kommunikation zu kommunizieren. Watzlawick und viele andere haben es dennoch nicht unversucht lassen. Zum Glück. DER MENSCH, DAS SOZIALE WESEN Neben der ursprünglichen Bedeutung wird Kommunikation auch als soziale Handlung verstanden. Auch technische Aspekte sind nach und nach in den Kommunikationsbegriff mit eingeflossen. Heutzutage kommunizieren nicht mehr nur Menschen mit Menschen, sondern mithilfe von Maschinen – mit Menschen und mit Maschinen. Nichts selten kom- munizieren sogar schon Maschinen mit Foto: © Sean Johannesen | pixabay.com

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