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information & wettstreit Poetryslams: Wettstreit um die Gunst des Publikums 14 | DEZEMBER 2018 WENN POESIE UND THEATER VERSCHMELZEN D er Poetryslam ist ein litera- rischer Wettbewerb, bei dem es darum geht, selbstgeschriebene Texte in begrenzter Zeit vor Publikum vorzutragen. Am Ende wählen die Zuhörenden dann einen Sieger oder eine Siegerin aus. Das Besondere an Poetryslams: es ist nicht der Text allein ausschlaggebend, sondern vor allem das Auftreten, also die Performance der Vortragenden. WURZELN IN AMERIKA Die Form des Poetryslams als Poesie- wettbewerb und Performancewettstreit stammt ursprünglich aus Amerika, genauer aus Chicago, wo sie 1986 entstanden ist. In den 1990er Jahren verbreitete sich der Poetryslam dann weltweit. Heute ist die deutschsprachige Poetryslam-Szene eine der bedeutends- ten und größten. EIGENE KUNSTRICHTUNG ENTSTANDEN Neben mittlerweile fast wöchentlichen Poetryslam-Veranstaltungen alleine in Wien, gibt es im deutschsprachigen Tina Cakara Studentin Junge Autorin Raum jährlich auch Regional- und Landes- meisterschaften, bei denen tausende Zuschaue- rInnen anwesend sind. Auch die Berufsbezeich- nung „PoetryslammerIn“ findet sich in immer mehr Biographien von KünstlerInnen. Mit dem Poetryslam ist damit eine neue Kunst- richtung entstanden, die sehr vielfältig ist. Trotz des Begriffes „Poetry“ im Titel, sind bei den meisten Poetryslams alle Textsorten erlaubt und auch die Art der Vortragsweise ist frei wählbar. Dadurch können sich viele individuelle Stile herausbilden. WACHSENDE POETRYSLAM-SZENE IN ÖSTERREICH Auch in Österreich hat sich eine stabile und stetig wachsende Poetryslam-Szene herausgebil- det. Einige der bekanntesten VertreterInnen sind Markus Köhle (auch als „Papa“ der Slam-Szene bekannt), Mieze Medusa (die „Mama“ der Slam-Szene), Yasmin Hafedh (auch Rapperin und Autorin), Lisa Eckhart (auch Kabarettistin), Elias Hirschl (auch Musiker und Autor) und Yannick Steinkellner (auch Lyriker und Autor). Die Liste ist um ein Vielfaches länger und wächst stetig weiter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zwei scheinen besonders ausschlaggebend: Einerseits ist der Poetryslam gerade in der heu- tigen Zeit der Digitalisierung und massenhaften Produktion und Rezeption von Literatur ein Schritt zurück zu einem Innehalten und be- wussten Wahrnehmen von Texten. Andererseits bietet der Poetryslam als offener Raum Platz für kritische Auseinandersetzungen mit aktuellen Themen. Dabei ist auch eine Interaktion mit dem Publikum möglich, die bei vielen anderen Kunstformen (klassische Lesung, Ausstellung, gedruckte Publikation usw.) oft verlorengeht. Der Poetryslam wird also immer mehr zur Ausdrucksform des 21. Jahrhunderts und zum Medium der „neuen“ Generation. Poetryslam-Auftritt von Fabian Navarro Foto © pixabay.com

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