LERNEN MIT ZUKUNFT
Jahren aufstellte, gab es allerdings noch kein Web 2.0 für jedermann, keine Emails und keine sozialen Netzwerke. Entweder war der gebürtige Villacher ein Hellseher oder er hat das ganz anders gemeint. Mit „digital“ und „analog“ meinte der Kommunikationswissenschaftler nichts anderes als erneut den Unterschied zwischen Inhalt und Beziehung. Die Elemente aus der unsere Botschaften be- stehen, die Sprache, die Wörter, kurz die Syntax, sind der digitale Anteil. Unsere Körpersprache, unser Gesichtsausdruck oder die Tonalität unsere Botschaft (schreien wir oder sprechen wir ganz ruhig) entsprechen dem analogen Teil unserer Kommunikation. Auch hier ha- ben sich Medien und Marketing einiges abgeschaut. Mehrdeutigkeiten werden oft ganz absichtlich verwendet. KOMMUNIKATION IST SYMME- TRISCH ODER KOMPLEMENTÄR Wie fühlen Sie sich, wenn ihr Vorgesetz- ter mit Ihnen schimpft? Oder sind Sie vielleicht selbst der Chef, der sich über einen unfähigen Mitarbeiter ärgert? In so einem Fall ist die Kommunikati- onssituation eindeutig komplementär. Unterhalten Sie sich hingegen mit Ihrer besten Freundin oder Ihrem allerbesten Kumpel, wird die Unterhaltung höchst- wahrscheinlich auf einer symmetrischen Ebene ablaufen. Watzlawick war der Ansicht, dass Bezie- hungen immer entweder auf Gleichheit oder auf Unterschiedlichkeit beruhen. Bei symmetrischen Beziehungsformen herrscht Gleichheit und die Kommunika- tionspartner versuchen diesen Status ge- zielt zu erhalten. Ungleichheiten werden reduziert oder ausgeglichen. Kommt es aus irgendeinem Grund zu einer lang- fristigen Ungleichheit, ist die Beziehung kurz- oder längerfristig komplementär geprägt. MERKEN SIE SICH DAS FÜR IHRE ARBEIT Nicht nur im Privaten, besonders im Berufsleben ist das Wissen über diese fünf Axiome Gold wert. Es kann für Ihren beruflichen Erfolg oder Misserfolg entscheidend sein. Sie glauben mir nicht? Dann stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie begrüßen einen neuen wichtigen Kunden. Der Mann hat Geld und würde gern bei Ihnen investieren, doch Sie haben Watzlawicks Axiome vergessen. Schon bei der Begrüßung merkt der potenzielle Kunde, dass Sie nicht ganz bei der Sache sind. Ihr Händedruck ist lau und Sie können ihm nicht in die Augen schauen. Sie kommunizie- ren Schwäche. Haben Sie vielleicht sogar was zu verbergen? Auf Fragen antworten Sie kurz. Bei manchen Sätzen wird ihre Stimme höher. Manchmal stellen Sie Gegenfragen, um selber nicht antworten zu müssen. Ich kann Ihnen versprechen, dass dieses Geschäft nie zustan- de kommen wird. Am besten Sie lesen sich vor jedem wichtigem Gespräch noch einmal die fünf Axiome durch. Nur so als Tipp! Foto © Gerd Altmann | pixabay.com
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