LERNEN MIT ZUKUNFT

Ploiesti in Rumänien: CONCORDIA SOZIALPROJEKTE ERÖFFNET DIE ERSTE INTEGRATIVE GRUNDSCHULE Perspektiven für Kinder und Jugendliche 16 | DEZEMBER 2020 Fotos: © Archiv CONCORDIA | Schickhofer R umänien ist seit 2007 Mitglied der EU. Das arme Land verzeich- nete in den letzten Jahren zwar eine Verbesserung der Wirt- schaftszahlen, jedoch kommen diese aus vielerlei Gründen nicht bei den Men- schen an. Viele RumänInnen leben nach wie vor unter widrigen Lebensbedingun- gen, die wir uns hier im wohlhabenden Österreich kaum vorstellen können. Laut Eurostat lebt in Rumänien fast jede vierte Person in ihren eigenen vier Wän- den ohne Wasserklosett. Die Armutsge- fährdungsquote für Kinder im Alter von 0 bis 17 Jahren in Familien, in denen die Eltern höchstens die untere Sekundarstu- fe besucht haben, liegt bei 73,8%. CONCORDIA Sozialprojekte steht seit fast 30 Jahren in Rumänien von Armut betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien mit diversen Unterstützungs- programmen zur Seite. Eine besondere Position nimmt die Ar- beit mit und in den Roma-Communities ein. Nach wie vor findet Diskriminierung von Roma und Roma-Kindern im rumä- nischen Schulsystem statt. Als soziale Randgruppe sind sie besonders gefährdet. Kinder aus Familien, die in Armut leben, sind darüber hinaus von der Pandemie und ihren Folgen am stärk- sten betroffen und zeichnen sich durch mehrfache Verwundbarkeit aus. Es sind Kinder, deren Eltern ins Ausland gegan- gen sind, um dort zu arbeiten; deren Eltern ihre Arbeit oder die Erlaubnis zur Ausübung der Arbeit verloren haben; die keinen Zugang zu Informationen und Dienstleistungen (einschließlich Gesundheit) haben; Kinder, die in überfüllten Wohnungen/ Häusern leben; Kinder mit Behinderungen. Unsere Organisation versorgt von Armut betrof- fene Eltern mit Lebensmittel- und Hygienesets und hilft ihnen so, für die Grundbedürfnisse ihrer Kinder zu sorgen. Besonders wichtig ist uns dabei, dass wir diese Kinder dabei unter- stützen, eine Schulausbildung zu absolvieren und fortzusetzen. Denn wir glauben daran: Bildung ist effektiv der beste Weg, der Armut zu entkommen. EINE GROSSE HERAUSFORDERUNG Es freut uns daher sehr, dass wir trotz der schwierigen Umstände unsere integrative Volksschule in Ploiesti – eine Autostunde von Bukarest entfernt - im September eröffnen konnten. Es war wirklich schwierig, die Schule rechtzeitig zu eröffnen und nicht nur den pädagogischen Teil gewährleistet zu haben, sondern auch die notwendigen COVID-Maßnahmen umzusetzen. Jetzt sind wie aber sehr erleichtert, dass der Unterricht starten konnte, und wir auch genug Zeit hatten, um die Kinder im Falle der Notwen- digkeit von Distance Learning gut vorzubereiten und auszurüsten. Mit unserer integrativen Schule wollen wir modellhaft vorzeigen, wie Kinder aus benachteiligten und nicht benachteiligten Verhältnissen gemeinsam lernen können. Sie liegt der Überzeugung zugrunde, dass alle Kinder, auch diejenigen aus benachteiligten Verhältnissen, ein gleiches Recht auf qualitativ hochwertige Bildung haben. Die Förderung der Kreativität der Kinder durch Musik- und Kunstunterricht wird großgeschrie- ben. Nachmittagsbetreuung ist ein wesentlicher Mag. a Ulla Konrad, Psychologin und Vorstandsvorsitzende CONCORDIA Sozialprojekte Mehr Infos über CONCORDIA Sozialprojekte: www.concordia.or.at

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