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Das macht mir Angst: WIE KANN ICH MEINEM KIND HELFEN, SCHRECKLICHE EREIGNISSE ZU VERARBEITEN? Unterstützung für Betroffene 28 | DEZEMBER 2020 D ie unangenehmen Gefühle und Ängste, die nach einem Ereignis wie dem Terroranschlag in Wien in den meisten Menschen auf- kommen, hallen lange nach. Vor allem Kinder und junge Menschen benötigen in der Auseinandersetzung damit unbedingt Hilfe. Wie können Eltern ihren Kindern – aber auch sich selbst – bei der Bewälti- gung dieser Ausnahmesituation helfen? WIE VERHALTE ICH MICH AM BESTEN MEINEM KIND GEGENÜBER? Für Kinder ist eine ruhige, wenig auf- geregte Haltung ihrer Eltern in so einer Situation hilfreich. Damit Kinder keine bedrohlichen Fantasien und Ängste entwickeln, wenn sie etwas von den Nachrichten, aus Gesprächen oder im Spiel mit Freunden aufschnappen, ist es von Bedeutung, die Kinder altersentspre- chend und in kindlicher Sprache aufzu- klären. Wichtig ist es, bei der Schilderung der Ereignisse weder zu übertreiben noch zu bagatellisieren. Kinder können gut mit der Wahrheit umgehen. Sie sehen das viel pragmatischer als wir Erwachse- ne. Bei Ängsten oder Sorgen der Kinder signalisieren Sie Offenheit und Interesse, bieten Sie Gespräche an, zeigen Sie, dass Sie da sind und beruhigen Sie Ihre Kinder u.a. auch durch Körpernähe. Wenn Eltern das Gespräch mit ihren Kindern suchen, erleben die Kinder, dass sie sich auch von sich aus an ihre Eltern wenden können. WIE KANN ICH MEINEM KIND IM UMGANG MIT SEINEN GEFÜHLEN HELFEN? Kinder verarbeiten Ängste und Sorgen auf unterschiedliche Weise. Vielleicht zeigen sie weinerliches, anklam- merndes oder wütendes Verhalten. Ge- meinsame Aktivitäten, wie Gespräche, Spielen, Malen und Bilderbücher anschauen können zu einem Zugang zu den unterschiedlichen Gefühlen der kindlichen Welt verhelfen. So werden diese besser besprechbar und versteh- bar. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind das Ereignis nachspielt. Besonders jüngere Kinder verarbeiten im Spiel Er- fahrungen, Sorgen, Stimmungen, Äng- ste, Emotionen, Nicht-Einordenbares, Fantasien und vieles mehr. Genauso kann es vorkommen, dass Ihr Kind von dem Attentat erzählt, eine Frage stellt und dann wieder ganz unaufgeregt weiterspielt oder sich anderen Dingen zuwendet. Auch das ist ganz normal. Wenn Ihr Kind sich Sorgen macht, un- sicher oder ängstlich ist, ist es wichtig, dass Sie ihm das Vertrauen vermitteln, dass es beschützt wird – einerseits von Ihnen aber auch von Polizisten, die für die Sicherheit in der Stadt sorgen oder Rettungssanitätern, die die Verletzten versorgen. Für Kinder, wie auch für uns Erwachse- ne ist es hilfreich zu erleben, dass die Welt noch genauso funktioniert wie zuvor. Daher ist es wichtig, den Alltag gut zu strukturieren, die Dinge so zu machen, wie sonst auch. Schmieden Sie gemeinsame Pläne, planen Sie Mag. a Daniela Gasser-Pranter Erziehungsberaterin Wiener Kinderfreunde Foto: © Privat
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