LERNEN MIT ZUKUNFT
30 | DEZEMBER 2020 Corona: NICHTS TRÄGT IM GLEICHEN MASS WIE EIN TRAUM DAZU BEI, DIE ZUKUNFT ZU WIE ES STUDIERENDEN WÄHREND DER PANDEMIE GING Eine Befragung im Freundeskreis Mag. Reinhard Winter Tina Č akara Studentin Junge Autorin Foto: Fotostudio primephoto D ie Pandemie hat alles verändert. So auch das Studentenleben. Ich habe mich in meinem Freundes- kreis umgehört und einiges zu den Höhen und Tiefen des Studierens während Corona erfahren. WAS FIEL IM ONLINE LEARNING AN DER UNI SCHWERER ALS FRÜHER? Schon seit fast einem Jahr läuft der Unterricht an den österreichischen Uni- versitäten online ab. Das ist eine große Veränderung, die nicht immer reibungs- los verlief. Die fünf Studentinnen, die ich aus meinem Freundeskreis befragt habe, studieren an der Universität Wien. Sie waren alle mit einigen Problemen konfrontiert. Technische Schwierigkeiten hatten alle. Mara musste häufig mit Verbindungs- problemen bei einem Stream kämp- fen: „Auch wenn das nur für ein paar Sekunden passiert, fällt es mir bei diesen Voraussetzungen sehr schwer, mich zu konzentrieren.“ Am schlimmsten war es für sie, in manchen Lehrveranstaltungen ganze Einheiten abbrechen zu müssen. Konzentrationsschwierigkeiten hatte auch Judith: „Vor allem bei Videokon- ferenzen, bei denen ich meine Kamera nicht eingeschaltet hatte, fiel es mir schwerer, mich die ganzen 1,5 Stunden zu konzentrieren und nicht von anderen Dingen ablenken zu lassen.“ Auch der Austausch mit anderen Studie- renden fehlte enorm. „Früher habe ich während der Pausen immer andere Studis getroffen und konnte mich so besser ablen- ken“, sagte Aylin. „Zufallsbegegnungen sind im Online Learning nicht möglich“, meinte auch Judith. Generell fehlte oft der Ausgleich und die Abwechslung. Aylin lernte früher gerne in unterschiedlichen Bibliotheken. „Jetzt kann ich alles nur noch zuhause erle- digen“, sagte sie. WAS HÄTTE DIE UNI BESSER MACHEN KÖNNEN? Hier gehen die Meinungen auseinander. Ariane meinte, die Uni hätte alles getan, was sie konnte. Maria ist da anderer Mei- nung. Einige der Lehrenden seinen anfangs total ahnungslos gewesen. „Sie haben uns teilweise (mit dem Gedanken "wir sind eh nur zu Hause") viel zu viel zugemutet, was in deren normalen Unterricht so nicht vor- gekommen wäre“, argumentiert Maria. Sie fand gerade die Anfangsphase letzten März physisch schwieriger als gedacht: „Diese ganze Ungewissheit und dieses Abwarten und Sehen, wie sie sich organisieren, das gab es halt früher so nicht.“ Auch Judith hätte sich gerade von ihrem Institut mehr direkte Kommunikation ge- wünscht und, dass alle Lehrenden ihre Vorle- sungen aufzeichnen. „Die Uni hätte meiner Meinung nach schon vor der Pandemie mehr in Online Streaming und ähnliches investie- ren sollen“, fügte Maria noch hinzu. WAS WAR BEIM ONLINE LEARNING POSITIV? Jede Medaille hat ihre Kehrseite, so auch Foto: © Christian Dorn | pixabay.com
RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxNDY=