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Weihnachten: DIE BEDEUTUNG DES FESTES FÜR JUNGE ERWACHSENE Dominika Letko Grafikerin 20 | DEZEMBER 2021 Traditionen ändern sich W eihnachten naht. Es ist der erste Gedanke, wenn wir Anfang September im Super- markt unterwegs sind und leicht kopfschüttelnd die ersten Leb- kuchen im Sortiment bemerken. Oder, wenn die Herbst- und Halloween-Deko nach dem 31. Oktober plötzlich von Plastik-Weihnachtsmännern und Advent- kränzen ersetzt wird. Spätestens dann, wenn im Radio das erste Mal „Last Christmas“ zu hören ist. Weihnachten ist für uns hauptsächlich mit diesen kultu- rellen Schmuckstücken verbunden – aber war’s das schon? So schön Weihnachten in seiner roman- tisierten Erscheinung voller feierlicher Dekoration, Glühwein und dem ersten Schneefall auch ist, so fragt man sich manchmal, wie bedeutend weihnacht- liche Werte jenseits ihrer kulturellen Symbole sind. Wo früher Tradition und religiöse Aspekte die zentralen Motive an Weihnachten waren, distanzieren sich junge Generationen vermehrt von diesen Werten und feiern Weihnachten vor allem wegen seiner kulturellen Bräuche. Doch das bedeutet nicht, dass junge Erwachsene keine tieferen Wertvorstel- lungen mit Weihnachten verbinden. MEINE BEZIEHUNG ZU WEIHNACHTEN Mein Bezug zu Weihnachten weicht von dem eines durchschnittlichen Menschen in meinem Alter wahrscheinlich eher ab. Ich komme aus einer katholischen Familie mit Wurzeln in der Slowakei, wo Weihnachten hauptsächlich mit religi- ösen und traditionellen Werten verbun- den ist. Das Weihnachtsessen wird von Jahr zu Jahr gleich zubereitet und das gemeinsame Tischgebet wird vor und nach dem Essen gesprochen. Danach bringt das Christkind die Ge- schenke und nach einem feierlichen Abend wird noch die Christmette besucht. TRADITIONEN ÄNDERN SICH Als ich noch ein Kind war, hatte dieser feste Ablauf des Weihnachts- abends immer etwas Besonderes. Im Vordergrund standen natürlich die Geschenke, die für mich – so wie für die meisten Kinder – das Beste an Weihnachten waren. Nun bin ich erwachsen und meine Familie, die recht groß ist, ist mittlerweile etwas zersplittert, wodurch sich auch am Weihnachtsfest einiges geändert hat. Ich habe sogar einige Weih- nachtsabende bei anderen Familien verbracht, die eigene Traditionen für das Fest hatten, und es war auch etwas wie ein Blick in eine andere Welt. Da habe ich gemerkt, wie intim das Weihnachtsfest eigentlich ist und, dass es beinahe etwas Ungewöhn- liches ist, wenn es mal anders als gewohnt verbracht wird. WEIHNACHTEN UND DAS MATERIELLE Was mir jedoch auch mit dem Er- wachsenwerden bewusst wurde, ist, wie materialistisch Weihnachten oft ausgerichtet ist, vor allem in der Kon- sumgesellschaft. Auch wenn das im Sinne der Wirtschaft ist, so fällt doch auf, wie ab November die Menschen Foto: © S.Hermann & F.Richter | pixabay.com (Bildausschnitt)
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