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information & musik

TONVOLL:

GEMEINSAM SINGEN UND ANDERE ÜBER MUSIK BERÜHREN

Kerschbaums etwas anderer Chor

war besonders, dass der Chorleiter selbst

kaum älter als die angehenden Sänger

war. Doch er machte sich keine Ge-

danken darüber und vertraute auf sein

Gefühl. Etwas Erfahrung hatte er bereits

aus der Jungschar, bei der er als Leiter

tätig war. Im Chor sei es sogar einfacher

gewesen, da einerseits klar war, worauf

hingearbeitet wurde, andererseits es

nicht notwendig war, andere Gruppen-

leiter zum Mitmachen überreden zu

müssen.

Pro Stunde wurden es immer mehr

Kinder, bis es dann beim ersten Auftritt

bei der Geburtstagsfeier des Pfarrers von

St. Thekla 20 Chorkinder waren. Das

nächste Konzert war die bereits einige

Zeit vor der Gründung komponierte

„Kindermesse für Orgel und Vibrafon“

im Juni 1980.

Ein Jahr später folgte das erste Singspiel

„Die Ohrfeige“. 1985 wurde das erste

richtige Musical „Die Geschichte vom

Frieden“ uraufgeführt. Dieses Stück ist

ein gutes Beispiel dafür, dass Kinder

ernste Themen vermitteln können – das

Musical wurde nach "Dem Buch vom

Frieden" von Bernhard Benson (mit

Genehmigung) geschrieben, das Thema,

welches sich aus der damaligen Frie-

densbewegung ergeben hat, ist auch

heute noch aktuell.

Die Aufführungen hinterließen einen

bleibenden Eindruck bei den Zuschau-

ern, darunter waren Fernsehen und

Zeitungen. Außerdem waren mit diesem

Musical die ersten großen Aufnahmen

verbunden.

M

ittlerweile ist es 35 Jahre her,

dass sich der 15-jährige Stephan

Kerschbaum entschloss, einen

Chor zu gründen. Beim gelegent-

lichen Singen in der Schule hatte er die

Erfahrung gemacht, dass Kinder grund-

sätzlich beim Singen als „lieb und her-

zig“ gesehen werden. Daher wollte er

zeigen, dass Kinder ebenfalls wertvolle

Inhalte vermitteln können. In den fol-

genden Jahren wurde das auch dadurch

erreicht, dass viele Lieder und Projekte

von ehemaligen Mitgliedern, Bekannten

oder den Kindern selbst verfasst und

teilweise komponiert wurden.

Mit einer heutigen Chorstunde

kaum vergleichbar, waren die An-

fänge 1980 noch sehr beschei-

den: Obwohl der angehende

Chorleiter viele Flyer ausgeteilt

hatte, erschienen zur ersten

Chorstunde nur drei Kinder –

ein etwas enttäuschender Start.

Überraschend für die Eltern

Katarina Zalneva

Studentin

Freie Mitarbeiterin

in der Online-Redaktion

http://aktuell.Lmzukunft.at

Fotos: © Archiv - Kerschbaum

4 | DEZEMBER 2014