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information & ausbildung

Aus Leidenschaft - Kinder-/und Jugendarbeit:

EBERGASSINGS JUGENDBEAUFTRAGTER ÜBER SEINE BERUFUNG

Alle Gemeinden profitieren davon

B

enjamin Kovanda ist ein Verfüh-

rer. Der Jugendbeauftragte mit

den Dreadlocks und einem Händ-

chen für Veranstaltungen verführt

die Jugendlichen mit seinem Team dazu,

echte Sozialkontakte in ihrer Freizeit zu

pflegen. Dass das Konzept aufgeht

beweisen die zahlreichen Aktivi-

täten, die in Ebergassing sehr gut

angenommen werden.

Der Jugendclub ist eines von

mehreren Vorzeigeprojekten.

Bunte Wandgraffities, jede Menge

gemütliche Sitzecken, ein Fernseh-

bereich, Toiletten, ein Wutzler und

eine eigene kleine Küche machen

die Clubräume zum perfekten

Treffpunkt für Jugendliche. Hier

kann gefeiert, gespielt oder einfach

mal so richtig „gechillt“ werden.

Für Benni eine tolle Möglichkeit zu

den Jugendlichen durchzudringen.

JUGENDARBEIT IST

ZUKUNFTSARBEIT

Der Begriff Jugendbeauftragte/-r

hat sich erst vor wenigen Jahren

etabliert. Es handelt sich dabei um

für die Gemeindeverwaltung tätige

Personen, die sich um die Wünsche

und Anliegen der Jugendlichen vor

Ort kümmern. Klingt lässig, ist aber

viel Arbeit und erfordert großes

Grundwissen, viel Fingerspitzenge-

fühl und hohe Motivation. Benni

hat sich dieser Herausforderung

vor sechs Jahren gestellt und ist

dabei ins sprichwörtliche kalte

Wasser gesprungen, denn eine offizielle

Ausbildung gibt es bis jetzt noch nicht.

Mag. Markus Neumeyer

Theater-,Film- und

Medienpädagoge

dipl. Lern/Freizeit &

Vitalcoach

www.stagefreaks.at

Foto: © Benjamin Kovanda

28 | MÄRZ 2015

„Ich habe zwar schon ein paar Seminare

zu bestimmten Themen besucht, eine

Grundausbildung hätte meine Arbeit aus

heutiger Sicht aber wesentlich erleich-

tert“, so Kovanda. Gute Jugendarbeit

hat viele Vorteile. Die Jugendlichen

werden ermuntert sinnvollen Freizeitbe-

schäftigungen nachzugehen. Die eigene

Jugend wird positiv wahrgenommen,

wodurch auch spätere Abwanderungen

aus ländlichen Gebieten verringert

werden. Gut ausgebildete Jugendbeauf-

tragte sind ein großer Gewinn für jede

Gemeinde.

WAS MUSS EIN JUGENDBEAUF-

TRAGTER LEISTEN

Jugendbeauftragte werden von der

Gemeindeführung bestimmt. In manchen

Gemeinden wird diese Position aber

eher stiefmütterlich behandelt - in vielen

Fällen kommen sie auch aus den Reihen

der Gemeindepolitiker. Bei Benni war es

ein Zufall. „Vor ein paar Jahren habe ich

aus Eigeninitiative begonnen Veranstal-

tungen für Jugendliche zu organisieren

und wurde von unserer Vizebürger-

meisterin gefragt, ob ich mir vorstellen

könnte, das auch offiziell zu machen.“

Kovanda konnte es sich vorstellen und

hat seitdem viel dazugelernt. Inzwischen

ist er Jugend-Gemeinderat.

Jugendbeauftragte müssen viele Ansprü-

che zu erfüllen. Sie müssen offenherzig

sein, zuhören können und sollten die

Sprache der Jugendlichen beherrschen.

Diese Eigenschaften bilden den Grund-

stock. Dazu kommt jede Menge Fach-

wissen aus den Bereichen Streetwork,

Psychologie, Suchtprävention, Pädago-

gik, Marketing, Neue Medien u.a.