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Christus ist auferstanden:
IST DEM KLEINEN MAX BEWUSST WIE KLASSENFREUNDE UND DEREN ELTERN
OSTERN FEIERN?
Mehr als ein Fest der freien Tage
Foto: © pixabay.com
13 | MÄRZ 2015
Mag. Jacques A.
Mertzanopoulos
GF Arthur Hunt
Human Resources
Consulting, Wien
C
hristus ist auferstanden, ist
der einzige Satz den ich in der
Sprache meines Großvaters sagen
kann. Warum ich nie griechisch
gelernt habe - das würde den Rahmen
des Artikels sprengen.
Viele Sprachen bezeichnen das Osterfest
mit einer Wortableitung aus dem aramä-
ischen (diese Sprache sprach Jesus)
pascha, angelehnt an das hebräische
Wort Pessach, unter anderem die
Franzosen ("Pâques"),die Norweger
("påske"),die Türken ("Paskalya") und
viele andere und weisen damit auf die
wesentliche Beziehung von Tod und Auf-
erstehung Jesu zum Auszug der Israe-
liten aus der Sklaverei hin. Unterstrichen
wird damit die bleibende Verwurzelung
des Christentums im Judentum.
Wo das Wort herkommt und wie es
mit dem Judentum zusammenhängt ist
vielen klar. Aber wissen wir auch wie
in einer europäischen Hauptstadt wie
Wien unser Nachbar Ostern feiert? Und
welche spezifischen Bräuche es in diesen
Ländern gibt?
In Tschechien, der Slowakei und Ungarn
wird am Ostermontag ein Brauch
zelebriert, bei dem die Männer Frauen
mit Wasser, in Ungarn mit Parfüm,
besprengen und mit einer Art handge-
machten Rute, die mit bunten Bändern
geschmückt ist, „symbolisch“ schlagen.
Der Überlieferung nach soll dies die Gesund-
heit und Schönheit der betroffenen Frauen im
kommenden Jahr erhalten.
In Frankreich aber auch in manchen Regionen
Deutschlands erzählt man den Kindern, dass
die Glocken am Karfreitag nach Rom fliegen
und am Ostersonntag zurückkommen, um zu
erklären, wieso sie nicht läuten. Die Glocken
würden auf dem Rückweg aus Rom Süßigkeiten
für die Kinder verstecken. Die Suche nach den
versteckten Süßigkeiten findet in Frankreich, im
Gegensatz zu den deutschsprachigen Ländern,
erst am Ostermontag statt.
Übrigens es ist mir nie gelungen meinem Cou-
sin in der Normandie zu erklären warum mir
der Osterhase bunte Eier bringt.
In Griechenland wird nach der Auferstehungs-
liturgie die Majiritsa, eine Suppe aus den Inne-
reien des Lamms gegessen, das dann im Laufe
des Ostersonntags am Spieß gegrillt wird und
am Abend werden in vielen griechischen
Gemeinden Feuerwerke und Knallkör-
per gezündet. Während der Ostertage
begrüßt man sich – wie auch in allen
anderen orthodoxen Ländern – mit dem
Ostergruß: "Christus ist auferstanden!‘"
Der so Gegrüßte antwortet: "Er ist
wahrhaftig auferstanden!
In diesem Sinn möchte ich alle Leser von
„Lernen mit Zukunft“ dazu anstiften heraus-
zufinden wie die Freunde und Bekannten mit
Migrationshintergrund Ostern feiern oder wie
es in deren Heimat gefeiert wird.
Ihnen allen ein frohes Osterfest