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Attraktivität von Betreuungsberufen:
ANZAHL DER BETREUUNGSBEDÜRFTIGEN PERSONEN WÄCHST
Neue Karrierewege in der Betreuung
Mag.
a
Christine Knotek
Trainerin und Coach
www.knotek-training.atFoto: © Lisa F. Young - Fotolia.com
8 | MÄRZ 2015
von den Betreuten erhalten, dass sie
ihre Arbeit gerne machen und mit einem
zufriedenen Gefühl aus der Arbeit nach
Hause gehen. Es soll sogar Menschen
geben, die einen lukrativen Job in der
Chefetage eintauschen gegen einen Be-
ruf, der ihm oder ihr mehr Befriedigung
verschafft, nämlich eine Betreuungs-
tätigkeit, in der man andere unterstützt.
WIE KANN MAN BETREUUNGS-
BERUFE ZUKÜNFTIG ATTRAKTIVER
GESTALTEN?
Ein wichtiger Ansatz liegt in der bes-
seren Ausbildung und erfordert Wei-
terbildungsmodelle, die bis in den
akademischen Bereich gehen. Neue
Bildungsformen, wo die Betreuungskraft
sogar bis zum Master of Science wei-
terlernen kann, sind derzeit in Entwick-
lung und stark nachgefragt. Dies zieht
dann auch junge „karrierehungrige“
Menschen an, die sich gleichzeitig mit
dem erforderlichen Wissen auch einen
höheren Bildungsstatus, mehr Ansehen
und letztlich auch mehr Einkommen
erhoffen dürfen.
Die Professionalisierung der Ausbildung
ist nicht nur für die Betreuenden selbst,
sondern auch für Institutionen in diesem
Tätigkeitsfeld eine interessante Alterna-
tive, die sie MitarbeiterInnen in Zukunft
anbieten können. Dies ist im Interesse
von uns allen, denn auf die eine oder
andere Weise werden wir selbst immer
wieder Betreuung in Anspruch nehmen
und sind dann froh über gut ausgebil-
dete und zufriedene Mitarbeiter
D
er Pflegebedarf älterer Menschen
steigt ständig, laut aktuellen
Studien wird in Deutschland bis
2030 die Anzahl der Pflegebe-
dürftigen um rund 50% zunehmen. In
Österreich ist mit einer ähnlichen Ent-
wicklung zu rechnen. Auf der anderen
Seite wächst die Anzahl betreuungs-
pflichtiger Schulkinder, welche häufig
frühmorgens und nachmittags beaufsich-
tigt werden müssen. Unsere
moderne Gesellschaftsform
erlaubt es kaum, dass Eltern-
teile zu Hause bleiben, der
moderne Lebensstandard wird
oft nur durch Doppelverdiener
ermöglicht.
WO SIND DIE BETREU-
UNGSKRÄFTE?
Die Arbeit in der Betreuung ist
heute noch vielfach unattrak-
tiv, meist arbeiten diese Mitar-
beiter an der unteren Ein-
kommensgrenze mit zugleich
hoher Verantwortung und
Beanspruchung. Auch das An-
sehen in der Bevölkerung ist
nicht sehr hoch angesiedelt,
und so wählen viele junge
Menschen andere Karriere-
richtungen, die vielverspre-
chender erscheinen.
Allerdings gibt es auch viele
Personen, die in der Betreu-
ungstätigkeit ihre Berufung
gefunden haben. Wenn man
diese nach ihrer Arbeitszu-
friedenheit fragt, stellen sie
lächelnd fest, dass sie jeden Tag so viel
Freude und Anerkennung