Wasserfreuden:
KINDER UND WASSER, EINE GANZ BESONDERE BEZIEHUNG
Schwimmen lernen
21 | MÄRZ 2016
S
chwimmen kann doch jeder!
Leider stimmt das trotz obligaten
Schwimmunterrichts in Österreichs
Volksschulen nicht unbedingt.
Bei meinen interaktiven Lesungen in
Schulen berichten Lehrer immer wieder,
dass manche Kinder regelmäßig beim
Schwimmunterricht „krank“ gemeldet
werden oder die Teilnahme von den
Eltern aus unterschiedlichen Motiven
heraus verboten wird.
Diese Einstellung kann fatale Folgen
haben: Schwimmen können ist in erster
Linie überlebensnotwendig! Der Tod
durch Ertrinken ist neben Verkehrs-
unfällen die häufigste Unfallursache
im (Klein)kindesalter. Auch bleibende
Schäden sind durch zu langes Verwei-
len ohne Sauerstoff unter Wasser eine
dramatische, immer wieder auftretende
Unglücksursache. Bereits eine geringe
Wassertiefe kann nach Angaben des
Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV)
zur tödlichen Gefahr werden. Daher
ist ein sicheres, über
einen längeren Zeitraum
mögliches, technisch
richtig ausgeführtes
Überwasserhalten eine
unbedingt bereits im
Grundschulalter zu
erwerbende Kompe-
tenz.
Neben dem Sicher-
heitsgedanken ist
Schwimmen ein
außerordentlich
gesunder Sport!
DI Roswitha Wurm
Dipl. Legasthenie-/
Dyskalkulietrainerin
www.roswitha-wurm.atDurch den Auftrieb im Wasser werden
Gelenke und Bänder nicht so stark
belastet wie bei anderen Sportarten.
Kinder lieben zudem das Phänomen,
dass man im Wasser vieles körperlich
leichter bewältigen kann: ein Unterwas-
serpurzelbaum lässt sich viel leichter
durchführen als sein Pendant an Land.
Schwimmen wirkt sich in positiver Weise
auf die Atmung und die Funktion der
Lunge aus. Zudem macht die Bewegung
im Wasser großen Spaß! Der positive
Einfluss des Schwimmsports auf die
Psyche darf nicht unterschätzt werden.
Zudem ist Schwimmen ein idealer Sport
für einen wohlgeformten Körper und
einen gleichmäßigen Muskelaufbau.
Schwimmen fordert und macht auf ge-
sunde Art ausgeglichen und auch müde.
Das fördert gesunden Schlaf und den
Appetit auf gesundes Essen.
Das Wichtigste ist allerdings: Schwim-
men macht Spaß, wenn Kinder spie-
lerisch und mit Einfühlungsvermögen
an das Element Wasser herangeführt
werden. Wer wie ein Frosch durchs
Wasser springen, wie eine Seeschlange
durchs Becken gleiten und sich wie ein
Delfin auf und ab bewegen darf, ver-
liert die Angst vor dem Nass und lernt
die Leichtigkeit und Unbeschwertheit,
die man nur im Wasser empfinden
kann, zu lieben. Nicht umsonst heißt
es: jemand fühlt sich wohl wie ein
Fisch im Wasser!
So wie Lea, die es gar nicht erwar-
ten kann morgen schon wieder ins
Schwimmbad zu gehen.
Foto: ©
mialoebl.comSie möchten mehr
wissen?
Weitere Informationen und
Downl
oads, "Baderegeln
und H
örpro en"erhalten Sie
auf der Homepage: http://
magazin.lmzukunft.atBuchtipp
Roswitha Wurm,
Lea lernt schwimmen,
Lesezug 2. Klasse
G&G Verlag, ISBN
978-3-7074-1607-7
information & entwicklung