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Kommunikationstreff Nr. 1:

Unser Caféhaus im Seniorenheim

information & persönlichkeit

GEMEINSAM LEBEN, RATEN UND LESEN

31 | MÄRZ 2016

Alexandra Novak

Dipl. und zertifizierte

Seniorenbetreuerin,

Zert. Validationsanwenderin

LIMA-Trainerin

E

s ist ja schon bekannt, dass ich

Seniorenbetreuerin in einem

Wiener Seniorenheim bin. Bei uns

gibt es ein kleines Caféhaus, das

nachmittags für die BewohnerInnen und

deren Angehörige täglich seine Pforten

öffnet. Betreut wird dieses Cafehaus von

den Mitarbeitern, einmal in der Woche

wird es von mir betreut.

Natürlich können unsere BewohnerInnen

hier Kaffee, Tee und viele andere Ge-

tränke konsumieren. Das alleine war mir

aber zu wenig. Deswegen habe ich im

Lauf der Zeit angefangen, verschiedene

„Themennachmittage“ zu entwickeln.

Als Beispiel gibt es jetzt bei uns das

„Quiz- und Ratecafé“ indem verschie-

dene Quizfragen, aber auch Rätselhaftes

aus aller Welt erraten werden muss.

Das kommt bei meinen BewohnerInnen

sehr gut an und der Nebeneffekt ist, das

Langzeitgedächtnis, die Konzentration

und die Aufmerksamkeitsspanne zu

trainieren.

Immer wieder ein Highlight ist unser

„Musikcafe“. Für diese Nachmittage

wird ein alter, aber guterhaltener

Plattenspieler aus dem Keller geholt

und diverse Langspielplatten, Singles,

aber auch Schellacks (die aus meinem

privaten Fundus sind) gespielt. Der mu-

sikalische Bogen spannt sich von Joseph

Schmidt und Richard Tauber,

über Johannes Heesters, Peter Alexander

und Elvis Presley. Langspielplatten mit

Schlagern der 50er Jahre, sowie zahl-

reiche Schallplatten mit den berühmten

originalen Spitzbuben (Wer kennt sie

nicht?) dienen zwischendurch zur

Auflockerung.

Abgerundet werden un-

sere Nachmittage aber

auch mit dem „Litera-

turcafe“, an dem es mir

immer wieder gelingt,

„Hobby-Autoren“ zu ge-

winnen, die dann gerne

unseren BewohnerInnen

aus ihren Büchern

vorlesen. Auch ich greife

gerne zu unterschied-

lichen Autoren, wie

z.B. Hugo Wiener, Felix

Dvorak, Anton Krutisch

und auch Trude Mar-

zik und lese aus deren

Büchern vor.

Ziel ist es dabei für

mich, die Kommunika-

tion untereinander zu

fördern, aber auch mei-

nen BewohnerInnen die

Möglichkeit zu geben,

an solchen Nachmitta-

gen in Erinnerungen zu

schwelgen, zuzuhören,

aber auch viel zu lachen.

Denn Lachen ist be-

kanntlich die beste

Medizin!

Fotos: © Brad Pict | LeitnerR | Okea -

Fotolia.com