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information & wohnen
Zeit für Veränderungen:
Vor allem junge Familien, die wenig verdienen, haben groSSe
Probleme, eine leistbare Wohnung zu finden
17 | MÄRZ 2017
Rudolf-Anton Preyer
Immobilienökonom
www.ireal-contract.atW
ohnen ist eines der Grund-
bedürfnisse, es kommt nach
Essen und Trinken gleich
an dritter Stelle. Wir halten
uns zu mehr als 90 % in geschlossenen
Räumen auf und verwenden einen
Großteil unseres Haushaltseinkommens
fürs Wohnen.
Die künftige Fragestellung wird sein wie
weit die Wohnwünsche mit der Realität
übereinstimmen und trotzdem leistbar
bleiben. "Leistbares Wohnen“ wird
häufig als der Anteil der Wohnkosten am
verfügbaren Einkommen definiert.
Die aktuellsten Wohnstatistiken zeigen,
dass im Schnitt in Österreich 28 Prozent
des Haushaltseinkommens für Wohnen
(alle Kosten inklusive Energie und In-
standhaltung) ausgegeben wird. Woh-
nen im Eigentum hat dabei geringere
Anteile, Haushalte, die in Hauptmiete
wohnen, haben eine durchschnittliche
Wohnkostenbelastung von 34 Prozent,
Haushalte, die in Genossenschafts- oder
Gemeindewohnungen wohnen, haben
Wohnkostenbelastungen von immerhin
jeweils 27 Prozent.
Geschichtet nach den Haushaltseinkom-
men haben die ärmsten Haushalte
(mit weniger als 60 Prozent des
gewichteten Medianeinkom-
mens) eine durchschnittliche
Wohnkostenbelastung von 46
Prozent, Haushalte mit Medi-
aneinkommen haben hingegen
nur 18 Prozent Wohnko-
stenbelastung. Trotz
eines hohen Anteils
an sozialen Wohn-
baus und strengen
Mietregulierungen
gelingt es offenbar in Österreich nicht so gut,
steigende Wohnkosten gerade für die ärmsten
Haushalte in den Griff zu bekommen.
Wie sieht´s nun mit den aktuellen Preissteige-
rungen 2016 aus?
Leistbares Wohnen
Fotos: ©
pixabay.comWozu Vitamin C
youtube-Video
EIGENTUMSWOHNUNGEN (ERSTBEZUG)
Während in Tirol die Preise mit plus 4,7 Prozent am stärksten
gestiegen sind, hat es in Niederösterreich doch einem deutlichen
Preisrückgang um sechs Prozent gegeben. So liegt der durch-
schnittliche Quadratmeterpreis für eine Erstbezugs-Eigentums-
wohnung in Niederösterreich nun bei EUR 1.824,8, in Tirol bei
EUR 2.925. Moderat sind die Preise in Wien gestiegen – und
zwar um 1,8 Prozent auf EUR 3.999,3 pro m
2
– die Bundeshaupt-
stadt belegt damit im Bundesländervergleich neuerlich Platz 1.
EIGENTUMSWOHNUNGEN (GEBRAUCHT)
Höhenflug gebremst. Ausnahme ist Tirol, wo die Durch-
schnittspreise in diesem Segment um 10,2 Prozent auf
EUR 2.214,- pro m
2
zugelegt haben. Mit durchschnittlich EUR
2.751,- (+2,3 Prozent) wurde im Bundesländervergleich am
meisten in Wien bezahlt, am niedrigsten waren gebrauchte
Eigentumswohnungen mit EUR 1.116,- (+1,7 Prozent) in der
Steiermark.
MIETWOHNUNGEN
Nur wenig Bewegung. Am niedrigsten waren die Durchschnitts-
mieten pro Quadratmeter mit EUR 5,9 (+ 0,9 Prozent) in Kärnten,
am höchsten mit EUR 9,4 (+2,5 Prozent) in Wien. Platz zwei be-
legte in diesem Ranking Vorarlberg mit EUR 8,9 (+2,8 Prozent).
BAUGRUNDSTÜCKE FÜR EINFAMILIENHÄUSER
Den höchsten Anstieg gab es mit einem Plus von 5,1 Prozent im
Bundesland Salzburg, hier kostete der Quadratmeter somit im
Jahresdurchschnitt EUR 414,-. Am wenigsten kletterten die Preise
für Baugrundstücke mit einem Plus von 1,5 Prozent in Tirol – der
durchschnittliche Quadratmeterpreis dafür lag bei EUR 384,-.
Absoluter Spitzenreiter war erneut Wien, wo der Quadratmeter
Baugrund mit EUR 615,- zu Buche schlug. Am günstigsten waren
Baugrundstücke mit EUR 79,20 (+2,5 Prozent) in der Steiermark.