Foto: ©
mialoebl.comDas Zürcher Ressourcen Modell
(ZRM®) ist ein von Dr. Frank
Krause und Dr. Maja Storch für
die Universität Zürich entwi-
ckeltes
Selbstmanagement-
Training. Es wird laufend durch
wissenschaftliche Begleitung
auf seine nachhaltige Wirkung
hin überprüft. ZRM® fußt auf
den aktuellsten neurowissen-
schaftlichen Erkenntnissen
zum menschlichen Lernen und
Handeln.
Die Löwen sind los:
WARUM ZRM® MOTTOZIELE EIN SEGEN FÜR ERSCHÖPFTE LEHRERINNEN
SIND
Majestätisch in meinem Revier!
S
chatzerl, auch dir wird die Be-
geisterung schon noch vergehen.
Diesen Kommentar hörte ich an
meinem ersten Elternabend als
Lehrerin, nach meiner glühenden Rede
für die wunderbare Zusammenarbeit mit
dieser Klasse. Er kam aus dem müden
Gesicht einer Kollegin mit gigantischen
Augenringen. Kann so ein Frustschwall
nur von lustlos durch Schulgänge schlur-
fenden Menschen kommen, die im fal-
schen Beruf sind, oder zu viele Jahre mit
aggressiven Pubertierenden verbracht
haben? Später konnte ich durchaus
nachvollziehen, wie kräftezehrend der
Lehrberuf sein kann.
Nun gibt es aber auch jene, die sich
schon Sonntagabend auf den Wo-
chenstart in der Schule freuen. Was
unterscheidet sie vom Rest? Sie haben
kein kleineres Arbeitspensum, kein
lobhudelndes Umfeld oder sonst wie
günstigere Rahmenbedingungen. Was
sie unterscheidet, ist ihre innere Haltung.
Genau hier setzt das Zürcher Ressourcen
Modell (ZRM®) an.
Ich erzähle die Geschichte einer jungen
Lehrerin – Franziska. Erst seit einem
halben Jahr im Lehrberuf und schon ist
die Freude abhandengekommen.
Sie hat das Gefühl, hauptsächlich
mit den Nebengeräuschen des
Schul- und Unterrichtsgesche-
hens beschäftigt zu sein. Sie
möchte lernen, wieder in Kontakt
mit ihrer Leidenschaft als Lehrerin
zu kommen. Und sie will der Chef im
Klassenzimmer sein, ohne ständig die
Autoritätskeule schwingen zu müssen.
Mag. Hedwig Schug
Lehrerin
ZRM®-Trainerin
PSI-Kompetenzberaterin
Clownin
Schweiz
information & lehren
Sie wählt aus einer Kartei das Bild eines
prächtigen Löwen, der stolz und entspannt
den Überblick hat. Mit der Ideenkorbtech-
nik werden viele positive Assoziationen zu
diesem Bild gesammelt. Franziska hat jetzt
die Aufgabe mit der „Affektbilanz“ die
Beiträge gefühlsmäßig zu bewerten und ihre
Lieblingswörter auszuwählen.
Daraus wird eine besondere Art der Ziel-
formulierung abgeleitet – ein Mottoziel.
Mottoziele beschreiben eine innere Haltung,
sind im Präsens formuliert und zeichnen
sich durch eine sehr bildhafte Sprache aus.
Anders als Ziele auf der Ergebnis- oder
Durchführungsebene haben ZRM® Motto-
ziele eine hohe stimmungsregulierende und
handlungssteuernde Wirkung. Franziskas
Haltungsziel klingt jetzt so: „Majestätisch
ruhe ich in meinem Revier!“. Gemeinsam
mit dem Löwenbild verändert diese Zielfor-
mulierung ihre emotionale Einstellung und
somit ihre Art zu Handeln. Diese souveräne
Haltung ist jetzt auch deutlich spürbar für
ihre SchülerInnen.
Im weiteren Verlauf des ZRM®-Trainings
lernt Franziska ihre neue Hal-
tung und ihre vielfältigen
Ressourcen so oft wie
möglich im Alltag zu
aktivieren. Die
Geschichte geht
weiter
…
11 | MÄRZ
2018
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