information & bewusstsein
Professor Abakus:
Herzens-Dankbarkeit
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22 | MÄRZ 2018
Ghostwriter: Birgit Menke
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ine nachweihnachtliche Bescherung für unsere Klasse und eine echte
Herausforderung durch den Klassenvorstand. „Was verstehen wir
unter dem Begriff Dankbarkeit und wenn wir dankbar sind, wofür
sind wir dankbar?“.
Und das alles an einem Montagmorgen. Am Montagmorgen und damit meine
ich so ziemlich jeden Montagmorgen ist das dichte Gestrüpp im Inneren meines
Kopfes noch in einen warmen Morgenmantel gehüllt und auf Entspannungs-
modus gestellt.
Meine Familie hat schon einiges angestellt, um dem entgegenzuwirken. Ich wurde be-
wegt, mit Vitaminen versorgt, an die frische Luft gestellt, die innere Uhr angepasst, alles ohne
Erfolg. Mein natürlicher Schlaf-Wach-Rhythmus ist so individuell wie ein Grenadiermarsch.
Ich seufze mehrmals geräuschvoll und schreibe das Wort Dankbarkeit in die Mitte des Blattes. Und
plötzlich geht es wie von selbst. Das Wort Familie gesellt sich dazu, Freunde, Tiere, Lakritze, Fernseher,
Computer, Bücher, Musik, Gummibärchen, Schokolade, Turnschuhe und Geschenke.
Jeder darf vorlesen und es kommen noch viele andere Begriffe, wie Frieden, sauberes Wasser, ein Dach
über dem Kopf, Gesundheit, Schule, Freiheit, Liebe, Achtsamkeit, Arbeit und Glück dazu.
Dass viel Geld, ein eigenes Haus und ein schickes Auto cool sind, ist unumstritten. Wichtiger sind für
uns alle aber Freunde und Familie.
Es ist gar nicht so schwer, dankbar zu sein. Noch leichter fällt es, wenn wir mit offenen Augen durchs
Leben gehen und sehen, welche schönen Dinge und Begegnungen unser Leben bereichern.
Wenn ich zu entscheiden hätte, würden mehr Menschen dem Leben dankbar begegnen und damit
vielleicht sogar Konflikten vorbeugen, aber ich werde sicher nicht gefragt, wie immer.