LERNEN MIT ZUKUNFT Ausgabe September 2014 - page 9

information & lernen
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Kinder für das Lernen begeistern:
Blickrichtung ändern
WIESO LÖSEN SCHULE UND LERNEN VIELFACH NOCH
IMMER KEIN INTERESSE AUS?
ONLINEZEITUNG:
SEPTEMBER 2014 | 9
„Riecht, schaut, erforscht, spürt und fühlt,
was rund um euch los ist.“
Zur Einstimmung wird das Gedicht
„Gefunden“ von Goethe dargestellt und
schon geht`s los. Sie rufen aufgeregt:
„Schau, was da blüht!“ Es wird ein
Buch herbeigeholt, in dem sie die Blume
finden. Ein Team von Bauleuten fügt sich
ganz von selbst zusammen. Ein Sturm
von Begeisterung bricht aus, ein stabiles
geräumiges „Waldhaus“ entsteht. Die
Kinder merken, dass sie etwas Tolles zu-
stande bringen, wenn sich jeder in der
Gruppe mit seinem Können einbringt.
Diese Lernfreude war so groß,
dass sich Kinder auch nachmittags
trafen und weiter arbeiteten. Neue
Freundschaften wurden geknüpft.
Jeder akzeptierte die Fähigkeiten des
anderen. Gesprächsstoff am Vormit-
tag waren Pläne und Überlegungen
für die Freizeit.
KONSEQUENZ DARAUS
Wenn Lernen stattfinden darf,
schöpfen die Kinder aus sich selbst
heraus.
Die Präsentation der Erlebnisse und
der Ergebnisse rundet das Ganze mit
voller Zufriedenheit ab.
Strahlende Gesichter zeigen, dass der
Reiz des Lernens seine Belohnung in sich
selber trägt.
In diesem Sinne wünsche ich Eltern und
Lehrern viel Spaß beim Begleiten der
Kinder auf ihrem Weg zu sich selbst.
W
ir finden unzählige Berichte
und Aufzeichnungen darüber.
Eine Fehleinschätzung liegt
darin, dass geglaubt wird, den Erfolg
musst du erkämpfen.
Jedes gesunde Kind will lernen, will sich
für das, was es entdeckt, auch anstren-
gen.
Erlauben die Erwachsenen, dass das
Kind eigenständig forschen, gestalten
und präsentieren darf, steht dem nach-
haltigen Wissen nichts mehr im Wege.
Die nächste Einschätzung bezieht sich
auf die Erwartungshaltung aller Beteilig-
ten.
Was ich erwarte, das trifft ein; unabhän-
gig davon, ob bewusst oder unbewusst,
ob es hilft oder schadet. (Sich selbst
erfüllende Prophezeiung)
Was trauen die Eltern und Lehrer dem
Kind zu? Was traut sich das Kind selber
zu?
Ein Beispiel für erfolgreiches nachhal-
tiges begeistertes Erfahren und freudiges
Tun möchte ich gerne mitteilen:
Die Volksschulkinder (schulstufenüber-
greifend) - ausgerüstet mit Lupen,
Bestimmungsbüchern, Papier, Graphit-
stiften usw. - wandern in ein nahe ge-
legenes Waldstück. Dort angekommen,
werden die Kinder informiert, welchen
Raum sie erkunden dürfen.
Foto: © Andrey Kiselev - Fotolia.com
Dipl.Päd. Anna Seewald
Schulleiterin
NÖ. Volksschule
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