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Kreativ unterstützen:
STÄRKEN NÜTZEN UM DAMIT SCHWACHPUNKTE ZU ÜBERWINDEN
Was ist zu tun?
Foto: ©
pixabay.com12 | MÄRZ 2016
Dipl.Päd. Anna Seewald
Schulleiterin
NÖ. Volksschule
W
as passiert, wenn ein Schul-
anfänger in allen Bereichen
gute Leistungen erbringt,
jedoch in einem Gegenstand
keine zufriedenstellenden Ergebnisse
liefern kann. Mathematik scheint in der
Vergangenheit verdrängt worden zu
sein. Aus Gesprächen mit dem Kind und
den Eltern stellt sich schnell heraus, dass
sämtliche Blockaden und wenig Vertrau-
en vorliegen.
ES GILT ZU ÜBERLEGEN
•
Soll das Kind gleich in die Vorschul-
stufe zurückgeschickt werden?
•
Was denken die Eltern? Halten sie
das Kind für zu wenig begabt, um in
der Schule mitzukommen? Sinken dann
alle anderen Erfolge, wenn ohnehin das
Zutrauen schwach ist?
•
Wie lange können nur sehr kleine
Fortschritte in Mathematik mitgetragen
werden?
Als besonders günstiger Weg erweist
sich: Überprüfung der Erwartungshal-
tung des Kindes, der Eltern und der Lehr-
kräfte. Es muss allen Beteiligten bewusst
sein, dass ihre Haltung einen besonderen
Einfluss auf den weiteren Verlauf hat.
WIE ERREICHEN WIR EINE POSITIVE
ERWARTUNGSHALTUNG?
WICHTIGSTE PHASEN:
•
Die Bereitschaft muss vorhanden sein
•
Die Stärken müssen bewusst entdeckt,
hervorgehoben und genützt werden.
•
Das dadurch wachsende positive Lernkli-
ma, die Freude an der Schule, der Erfolg im
Lesen und im Schreiben muss anerkannt und
ausgeweitet werden.
MÖGLICHE SCHRITTE:
•
Herausfinden, in welchen Bereichen die
Mängel liegen (Bsp: akustischer Bereich…)
•
Übungen so anlegen, dass sie mit Hilfe der
Stärken trainiert werden.
Beispiele
Das Kind kann zu jeder gehörten Ziffer ein
lustiges Mengenbild erfinden, es kreativ
gestalten, da es künstlerisch sehr begabt ist.
Es werden viele Spiele eingesetzt, bei denen
das Kind die akustischen Übungen in Bilder
umsetzen kann. Wofür interessiert sich das
Kind? Mit Spielsachen, die das Kind bevor-
zugt, kann sehr schnell der richtige Zugang
gefunden werden. Liebt es Barbiepuppen,
dann dürfen diese in Sprechsituationen die
Rechengeschichten finden und lösen. Wenn
ein Kind gerne Kegelscheiben mag, vergisst
es, dass hier Mathematik auf dem Stunden-
plan steht. Es will so viele Kegel als möglich
treffen, dabei trainiert es anschaulich die
Minusaufgaben. Das Spiel spornt an alle
Neune zu treffen. Das Bauen mit Bausteinen,
Ordnen, Legen von Mustern ergibt Rhythmus
und Form, und fördert das mathematische
Verständnis enorm. Blockaden ver-
schwinden, das Zutrauen in die eigene
Leistung wächst rasch. Damit steigt die
Freude am Lernen nachhaltig an.
Es zahlt sich aus, das Selbstvertrau-
en zu vergrößern, auf die Stärken
einzugehen und diese so einzuset-
zen, dass Schwachpunkte überwunden
werden.