Eigentum als Altersvorsorge?
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DAS VERHÄLTNIS VIELER IMMOBILIENEIGENTÜMER ZU IHREN EIGENEN VIER
WÄNDEN
ONLINEZEITUNG:
Foto: © Vladimir Voronin - Fotolia.com
34 | JUNI 2013
My home is my castle:
D
ie Wohnimmobilie wird bislang
als „der“ Vermögensbaustein
schlechthin angesehen. Im Durch-
schnitt legen die Bürger die Hälfte Ihres
Gesamtvermögens in ihre Immobilie an.
Die Hauptargumente für die eigenge-
nutzte Wohnimmobilie liegen dabei auf
der Hand: Schaffung von Wohnraum,
Weitergabe an die nächste Generation
und nicht zuletzt das mietfreie Wohnen
im Alter in der liebgewonnenen Umge-
bung.
Unbestritten ist, dass die eigene Immobi-
lie eine der wenigen Altersvorsorgemög-
lichkeiten ist, die bereits in
jungen Jahren genutzt wer-
den kann und im Laufe eines
Lebens finanziert wird. Über
60 Prozent der rentennahen
Jahrgänge haben Angst da-
vor, im Alter nicht genügend
Geld zu haben, um den ei-
genen Lebensstandard zu
sichern. Was ist die Folge
dieser Ausgangslage?
Es gibt zukünftig eine Vielzahl alter Men-
schen mit Immobilienvermögen, deren
monatliche Bezüge aus den Altersvor-
sorgemodellen nicht ausreichen, um den
Lebensabend zu bestreiten. Es entsteht
der Zwang zur vorzeitigen Liquidierung
von „festen Vermögenswerten“ wie z.B.
der eigengenutzten Immobilie, da das
mietfreie Wohnen allein nicht ausreicht,
sondern Zusatzeinkommen dringend be-
nötigt werden.
LIQUIDITÄT FEHLT
Ein neuer Weg, um dieser Problematik
begegnen zu können, ist ein mögliches
Immobilien-Renten-Modell.
Aufgrund
der zunehmenden Lebenserwartung wird
eine Additive zur normalen Pension im-
mer wichtiger.
Das Prinzip ist einfach:
Älteren Immobilienbesitzern wird die
Möglichkeit geboten, das in ihrer Immo-
bilie (Wohnung, Haus) gebundene Kapital
"zu mobilisieren", ohne aus den eigenen
vier Wänden ausziehen zu müssen.
Vorteile sind also
•
Immobilie zu Geld machen
und weiterhin nutzen: „Be-
wohnen statt besitzen"
•
Wünsche und Ziele im Al-
ter erfüllen: „Sich etwas lei-
sten können"
•
Keine Änderung im ge-
wohnten
Lebensumfeld
(Wohnung, Haus weiterhin
kostenfrei nutzen, „Einen alten Baum
verpflanzt man nicht")
Die Senioren verkaufen ihre Immobilie
und bekommen ein lebenslanges Wohn-
recht ins Grundbuch eingetragen.
Gibt es auch Nachteile?
Wenn man seine Immobilie veräußert,
bekommt man den Kaufpreis sofort
(muss aber die Immobilie aufgeben bzw.
verlassen).
Rudolf-Anton Preyer
Immobilienökonom (IAS)
information & innovation
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tipp
Aufgrund der
Komplexität ist eine
umfassende Beratung
unbedingt notwendig