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information & emotion

Der emotionale Mensch – Teil 6:

REICHT UNS NICHT DER HAUSVERSTAND?

Wozu emotionale Intelligenz?

Foto: ©blankmag -

Fotolia.com

11 | JUNI 2015

Mag. Markus Neumeyer

Theater-,Film- und

Medienpädagoge

dipl. Lern/Freizeit &

Vitalcoach

www.stagefreaks.at

umsonst, weil alle Kinder starben ... Denn sie

können ohne das Patschen und das fröhliche

Grimassen schneiden und die Liebkosungen

ihrer Ammen und Ernährerinnen nicht le-

ben.” (Eberhard Horst, 1975)

WIR BRAUCHEN EMOTIONEN

Eine „ursprüngliche Sprache“ gibt es nicht,

aber die Notwendigkeit von sozialem und

körperlichen Kontakt, von emotionaler

Bindung ist seit langem unumstritten.

Als Gegenpol zur rationalen Intelligenz,

dem „Hausverstand“, befähigt uns

die emotionale Intelligenz die eigenen

Gefühle richtig wahrzunehmen, auf sie

zu achten, ohne

sich von ihnen

kontrollieren

zu lassen

oder schlicht

wegen Kleinigkeiten zu

explodieren. Mithilfe eines

ausgeprägten EQ´s sind wir in der

Lage Gefühle angemessen handhaben

zu können, sie nicht zu unterdrücken,

ohne unsere emotionale Stabilität

zu untergraben.

Soziale Intelligenz macht es uns

einfacher im sozialen Leben zu

bestehen und wirkt sich bedeutend

auf unsere Selbstbewusstheit (die

Fähigkeit unsere Stimmungen,

Gefühle und Bedürfnisse zu

akzeptieren und zu verstehen

und deren Wirkung auf andere

einzuschätzen), Selbstmotivati-

on, Selbststeuerung, soziale

Kompetenz und Empathie aus.

Die Welt wäre mit Sicherheit

eine bessere, wären wir alle

„emotionale Intelligenzbe-

stien“.

W

ir sind emotional und wir sind

intelligent, aber sind wir auch

emotional intelligent. Und wenn

ja, was nützt es uns?

Menschen sind soziale Wesen, die von

Geburt an auf ihre Familie, ihre Freunde

und Kollegen, kurz gesagt auf ihre

Mitmenschen angewiesen sind. Schon

im Mittelalter soll Kaiser Friedrich II von

Hohenstaufen mit sogenannten Wai-

senkinderversuchen

bewiesen

haben, dass mensch-

liche Zuwendung für

Neugeborene lebens-

notwendig ist. “Der

Kaiser wollte die

ursprüng-

liche

Sprache der Mensch-

heit herausfinden. Deshalb

ließ er einige neugeborene

Kinder ihren Müttern wegnehmen

und an Pflegerinnen und Am-

men übergeben. Sie sollten den

Kindern Milch geben, dass sie an

den Brüsten saugen könnten, sie

baden und waschen, aber keines-

falls mit ihnen kosen und zu ih-

nen sprechen. Er wollte nämlich

untersuchen, ob sie (nach ihrem

Heranwachsen) die hebräische

Sprache sprächen, die älteste,

oder die griechische oder die

lateinische oder die arabische

oder aber die Sprache ihrer

Eltern, die sie hervorgebracht

hätten. Aber er mühte sich