GUT, DASS ICH NOCH HAARE ZUM RAUFEN HABE
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Schrittwieser, Redaktion (Bild/
Text): Birgit Menke,
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Mit unserer Themenvielfalt laden
wir Erwachsene ein, sich für die
Entwicklung unserer Lebenswelt
und künftigen Generationen
einzusetzen.
Dazu geben wir Informationen,
Gedankenimpulse und
Anregungen.
Die AutorInnen übernehmen
selbst die Verantwortung für den
Inhalt ihrer Artikel.
Auflage: 4 mal im Jahr
editorial & information
First Time Installation:
Lassen Sie sich nicht provozieren
Z
u dieser Fußball-WM habe ich mir eine Freude bereitet und
meinen alten Fernsehapparat gegen einen neuen aus-
getauscht. Da es derzeit viele Angebote gibt habe ich
mir einige optisch schöne Geräte angesehen und mich
schließlich für einen Fernseher mit hoher Auflösung entschie-
den. Schließlich soll das Gerät viele Jahre mein Herz erfreuen.
Und auch als leidenschaftlicher Krimi-Fan darf mir kein Detail
der Ermittlungen entgehen.
Zu Hause habe ich dann das neue Exemplar ausgepackt, aufge-
stellt und die Bedienungsanleitung aufgerufen. Gut, ich muss zugeben,
dass ich auch ein bisschen spät dran war. Kein gutes Timing, wenn die WM in
drei Stunden beginnt. Das erstmalige Einrichten eines Fernsehgerätes ist eine
echte Herausforderung, selbst für Menschen, die über technisches Verständ-
nis verfügen. Vernachlässigt habe ich auch, dass ich Bedienungsanleitungen
generell nicht mag und diesen auch sehr widerwillig begegne. Das fängt akut
bei der Fernbedienung an, zieht sich schleppend über die Eingangsbuchsen,
Schaltflächen, Suchmodus, Taste, OK, bis hin zum Menü ohne Fluchtweg bei
den Ausgangsbuchsen.
Nicht, dass Sie glauben, meine Frau würde mir in solch prekären Situationen
Mut zusprechen, nein, ihr ist das völlig wurscht. Sie würde vermutlich nie
wieder Fernsehen schauen, jedenfalls nicht zu Hause, wenn sich niemand
breitschlagen ließ, den Kasten zum Laufen zu bringen.
Es ist unumstritten, dass der technische Fortschritt viele Vorteile hat. Auf
der anderen Seite gibt es aber auch die Menschen, die aus unterschied-
lichen Gründen gar nicht mithalten können oder wollen, weil z.B. das
Interesse in anderen Bereichen liegt. Und dann die ältere Generation,
die nicht in der Wunderwelt Technik aufgewachsen ist.
Und hier sehe ich eine Marktlücke. Jede Bedienungsanleitung
sollte, wie schon der Name vermuten lässt, für den „Bediener“ so
verständlich formuliert und illustriert sein, dass auch die ältere
Generation selbständig, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein,
ein Gerät in Betrieb nehmen kann. Und darüber wären sicher nicht
nur die Seniorinnen und Senioren sehr froh.
Karl H. Schrittwieser
Obmann und Herausgeber
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3 | JUNI 2018
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