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pixabay.comDer emotionale Mensch – Teil 18:
ELTERN, KINDERGÄRTNER UND LEHRER SOLLTEN WACHSAM
SEIN
Können Kinder depressiv sein?
Mag. Markus Neumeyer
Theater-,Film- und
Medienpädagoge
dipl. Lern/Freizeit &
Vitalcoach
www.buchteufel.at9 | JUNI 2018
D
epressionen sind heutzutage fast
so etwas wie eine Volkskrank-
heit geworden. „Die Depression
ist eine psychische Erkrankung,
bei der eine gedrückte Stimmung,
Interessen- und Freudlosigkeit sowie
Antriebslosigkeit im Vordergrund stehen.
Sie tritt sehr häufig auf, nach Schät-
zungen der Weltgesundheitsorganisa-
tion (WHO) sind weltweit mehr als 350
Millionen Menschen davon betroffen.
In Österreich leiden zwischen 10 und 25
Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres
Lebens einmal an Depression.“ Nahezu
jeder vierte hat also mindestens einmal
im Leben zumindest eine depressive Pha-
se. Aber wie sieht es bei Kindern aus?
WAS IST EINE DEPRESSION ÜBER-
HAUPT
Depressionen haben ihren Ausgang im
Gehirn. Während depressiver Phasen ist
der Stoffwechsel des Gehirns verlangs-
amt, sowohl der Serotonin- als auch der
Noradrenalinspiegel sind niedriger als
sie sein sollten. Die Ursachen für diesen
Mangel an wichtigen Botenstoffen sind
meist unbekannt, oft spielen allerdings
erbliche Vorbelastungen, seelische Trau-
mata oder einschneidende Lebensereig-
nisse eine große Rolle. In den meisten
Fällen sind mehrere, innere und äußere
Faktoren beteiligt. Bei Kindern werden
die Symptome wie Traurigkeit oder
Ängstlichkeit häufig übersehen. Lange
galt es generell als unsicher, ob Depres-
sion bei Kindern überhaupt auftreten
kann. Sie kann!
AUCH BEI KINDERN ZIEMLICH HÄUFIG
Inzwischen weiß man, dass Depressionen auch
in sehr jungen Jahren bereits zu den häufigsten
psychischen Störungen zählen. Viele Eltern, aber
auch Ärzte, erkennen die Symptome nicht als
solche. Gegen latente Müdigkeit werden Vita-
mine und Eisenpräparate verschrieben, will ein
Kind nicht mehr spielen, sucht man die Ursachen
auch meist woanders. Besonders kleine Kinder
drücken ihre Gefühle durch Verhalten, nicht
durch Worte aus. Kommt es öfters zu Wutaus-
brüchen, Niedergeschlagenheit, oder leiden die
Kleinen an Bauch- oder Kopfweh, kann eine
Depression die Ursache dafür sein.
Aus eigener Erfahrung empfehle ich recht-
zeitig den Besuch bei einem/einer für Kinder
spezialisierten Therapeuten/Therapeutin. Wird
eine Depression bei Kindern nicht erkannt und
damit auch nicht behandelt, besteht eine große
Gefahr, dass die Krankheit chronisch verläuft.
30 Prozent der Kinder und Jugendlichen werden
nach einer depressiven Phase wieder dauer-
haft gesund, wenn die Behandlung rechtzeitig
beginnt.