LERNEN MIT ZUKUNFT Ausgabe September 2013 - page 14

14 | SEPTEMBER 2013
Liebe, Respekt und Feingefühl:
DIE ART UND WEISE, WIE ELTERN IHRE KINDER ERZIEHEN, HAT STARKEN
EINFLUSS DARAUF, WIE SIE SICH ENTWICKELN
Ideale Erziehung – eine Illusion?
information & verantwortung
information & verantwortung
D
as Leben der Eltern ist das Buch,
in dem die Kinder lesen. (Augu-
stinus)
Erziehung soll ein Kind darauf vorberei-
ten, zu einer gesunden und eigenstän-
digen Persönlichkeit zu werden. Es soll
die Anforderungen des täglichen Lebens
weitgehend meistern können. Erziehung
soll dem Kind den Weg ins Erwachsensein
weisen, es vor Gefahren schützen und
mit den Normen der Gesellschaft vertraut
machen – und zwar so, dass es diese re-
flektiert annehmen und leben kann oder
verwerfen und neu formulieren. Das
Kind soll die Möglichkeit haben,
sich zu dem Menschen zu entwi-
ckeln, der es sein kann und sein
möchte.
WIE ELTERN IHRE KINDER
ERZIEHEN
Erziehung soll ein indi-
viduell abgestimmter
Prozess zwischen er-
ziehenden Personen
und dem Kind sein.
Voraussetzung sind
gute, innige Be-
ziehungen sowohl
zwischen den Eltern-
teilen als auch zwi-
schen den Eltern und
dem Kind. Von der
Beschaffenheit der
Beziehung und der emotionalen Zuwen-
dung hängt es ab, ob das Kind Zuversicht,
Lebensfreude, Interesse an der Welt, Of-
fenheit für Neues und Neugierde entwi-
ckelt. Das erzieherische Verhalten sollte
sich ständig der sich verändernden Situ-
ation anpassen. Die erziehende Person
braucht viel Feingefühl, um herauszufin-
den, was für das Kind in der speziellen
Situation das Beste ist.
MITTELPUNKT DER ERZIEHUNG
Die individuellen Bedürfnisse des Kindes
müssen im Mittelpunkt steht. Orientiert
sich etwa das Erziehungsverhalten größ-
tenteils an vorgegebenen Regeln, Nor-
men, Ratschlägen, Erziehungsratgeber
und Ähnlichem, wird die Wirkung wahr-
scheinlich verfehlt. Wenn die Eltern das
Ruder in der Hand verlieren, liegt es häu-
fig am fehlenden Feingefühl für die indi-
viduelle Eigenart ihres Kindes. Insgesamt
ist es wichtig, dass die Eltern dem Kind
überwiegend gute Erfahrungen ermögli-
chen – also eine „zureichende gute Mut-
ter“ oder ein „zureichend guter Vater“
zu sein.
Foto: © Hilfswerk / Suzy Stöckl
ONLINEZEITUNG:
Mag.
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Regina
Rotheneder-Kosa
Fachbereichsleitung Mobile
Erziehungsberatung beim
NÖ Hilfswerk
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