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Auf zu neuen Ufern:
Loslassen will gelernt sein
WER AM ALTEN FESTHÄLT, HAT KEINEN PLATZ FÜR DAS NEUE
Das ist ein mutiger Schritt, der manch-
mal von starken Gefühlen wie Wut
oder Trauer begleitet wird. Wenn wir
lernen, diese Gefühle bewusst wahr- und
anzunehmen, werden sie sich von selber
auflösen. Kleine Rituale oder Atem-
übungen können dann sehr hilfreich sein
und das Loslösen unterstützen.
Um sich ganz von Vergangenem zu
lösen, ist es wichtig, sich selbst aus der
Opferrolle zu befreien und den Blick für
mehr Freude und Glück im Leben zu
schärfen. Dazu gehört vor allem, sich
selber liebevolle Aufmerksamkeit zu
schenkt und zu akzeptieren, was sich im
Moment nicht ändern lässt.
UNSER LEBEN IST NICHT PERFEKT
WIR SIND NICHT PERFEKT
Loslassen heißt auch, etwas in Dank-
barkeit gehen zu lassen. Vieles, was uns
jetzt belastend erscheint, haben wir zu
einer bestimmten Zeit in unserem Leben
gebraucht. Es hat uns vielleicht eine
Zeitlang geholfen, doch jetzt ist es zur
Belastung geworden und wir können es
dankbar verabschieden. Danke sagen
hinterlässt ein gutes Gefühl.
Die Natur nimmt es als gegeben an, dass
Loslassen dazugehört, um Neues ent-
stehen zu lassen. Genauso dürfen wir es
annehmen, dass bestimmte Erfahrungen
wichtig für uns sind, um selber zu wach-
sen und unseren Weg mit Freude weiter
zu gehen.
Bettina Bartsch-Herzog
Dipl. Lebens- und
Sozialberaterin
Trainerin & Autorin
www.bettinabartsch.at10 | DEZEMBER 2016
Foto:
©pixabay.comW
enn die Nächte länger werden
und das Jahr sich dem Ende
zuneigt, zieht nicht nur die
Natur ihre Kräfte zurück.
Auch wir können jetzt einen Gang runter
schalten, besinnlich werden und das Ver-
gangene verabschieden.
Doch manchmal ist es nicht leicht, sich
von alten Verhaltensmustern oder Bezie-
hungen zu lösen, selbst wenn sie uns nicht
mehr gut tun. Auch ständiges Grübeln
über eine Situation, die wir nicht ändern
können oder Schuldgefühle wegen eines
Fehlers, rauben uns unnütz viel Energie.
Dann leben wir in der Vergangenheit und
sind abhängig von dem Urteil anderer.
Wenn wir etwas loslassen wollen, ent-
scheiden wir uns, unseren Blick weg von
der belastenden Situation nach vorne zu
richten. Wir können lernen, los zu lassen,
indem wir uns klar machen, dass wir
nicht von unseren Gefühlen beherrscht
werden. Nicht die Gefühle bestimmen
unser Denken, sondern unser Denken
bestimmt unsere Gefühle. Und der erste
Schritt des Loslassens beginnt mit dem
Satz: „Ich bin bereit, los zu lassen.“