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information & lernen

9 | DEZEMBER 2016

Foto: ©

pixabay.com

Der emotionale Mensch – Teil 12:

BEI DIESER WAHL HABEN DIE EMOTIONEN IHR KREUZ GEMACHT

Die Wutwahlen

Mag. Markus Neumeyer

Theater-,Film- und

Medienpädagoge

dipl. Lern/Freizeit &

Vitalcoach

www.stagefreaks.at

durch Wut-Wahlen an die Spitze mehr

oder weniger demokratischer Länder

gehoben. Egal ob Erdogan, Orban, die

Kaczynskis oder auch der Brexit – viele

Menschen sind mit der Gesamtsituation

unzufrieden und wählen aus Zorn eine

Politik, die diesen Zorn widerspiegelt,

ohne vernünftige Lösungen anzubieten.

Diese Politik sucht lediglich Opfer, denen

sie die Schuld in die ausgetretenen

Schuhe schieben kann.

SELBER SCHULD

Bei genauerer Betrachtung ist zu erken-

nen, dass die alteingesessene Machtelite

für dieses Dilemma selbst die Verantwor-

tung trägt. Wo die WählerInnen früher

noch Politikern ihre Stimmen gaben,

die ihre Interessen vertraten,

werden heute all jene gewählt,

die am lautesten schreien –

jene die mit dem emotionalen

Vorschlaghammer um sich

schlagen.

Die Politik sollte aufhören

verschämt und ignorant nach

„unten“ zu blicken. Sie sollte

aufhören Politik für Konzerne

oder sich selbst zu betreiben und den

Leuten wieder mehr „auf´s Maul schau-

en“. Die Emotionen der Basis sind es,

die die Wahl bestimmen. Und späte-

stens jetzt sollte man damit beginnen

eine Bildungsreform in die Tat umzu-

setzen, die wirklich etwas bringt und

nicht bloß Kompetenzen umverteilt.

Was wir jetzt brauchen ist eine neue

Aufklärung, die unsere Emotionen

in eine vernünftige Richtung lenken.

Man weiß ja wie es geht, warum

macht man es dann nicht?

D

ie Vereinigten Staaten von Ame-

rika haben gewählt. Und wie

sie gewählt haben! Zugegeben,

die zur Wahl stehenden Per-

sonen waren beide nicht überzeugend,

geschweige denn sympathisch, dennoch

hätte man sich denken können, wer

den oft als mächtigsten Posten der Welt

bezeichneten Job bekleiden wird. Jetzt

wissen wir: Sie ist es nicht geworden.

WELCHES ÜBEL SOLL ES DENN

WERDEN?

Statt Hillary Clinton wurde ein Mann

gewählt, der sich als Retter der Arbei-

terschicht verkauft hat, ja als Retter

Amerikas. „Ich bin einer von Euch und

ich mache Amerika wieder groß“, hat

er lauthals von sich gegeben, und damit

all jene angesprochen, die sich von einer

Politik der Eliten nicht mehr vertreten

fühlen. Dass Trump, der bei seiner Ge-

burt bereits 200 Millionen Dollar schwer

war, dessen Eltern angeblich dem Klu-

Klux-Klan nahestanden und der in einem

goldenen Turm wohnt, von wo aus er

vor allem auf Ärmere, Schwächere und

sogar Frauen verächtlich herabblickt,

wurde von den ProtestwählerInnen (ja,

sogar viele Frauen haben ihn gewählt)

gekonnt verdrängt.

WUTBÜRGERTUM – DIE NEUE

KLASSE

Die US-Wahlen haben die Politwelt auf

den Kopf gestellt und fast alle Experten

wie unseriöse Jahrmarkt-Attraktionen

erscheinen lassen. Dabei ist die Wahl der

Amerikaner keineswegs ein neuer Trend

am politischen Parkett. Immer öfter wer-

den sogenannte „wütende Patriarchen“