information & bewusstsein
Der resiliente Mensch – Teil 4
EIGENVERANTWORTLICH MIT BLICK AUF BEIDE SEITEN DER MEDAILLE
Resilient denken, fühlen und handeln
G
emeinsam mit Katja Hausmann
1
habe ich sechs essentielle
Fähigkeiten identifiziert, die uns
resilienter machen. Alle sind
eisteshaltungen, die sich in konkreten
Verhaltensweisen ausdrücken lassen.
EIGENVERANTWORTUNG
Eigenverantwortung ist eine essentielle
Geisteshaltung, um resilienter zu werden
und zu handeln. Es geht dabei darum,
wirklich Verantwortung für die eigenen
Gedanken, Gefühle und Handlungen
zu übernehmen. Wie oft kommt es vor,
dass wir die „Schuld“ für unsere Gefühle
anderen in die Schuhe schieben? Wie
oft denken wir, dass wir ja nicht anders
können, dass wir das gefühlte Opfer
einer Situation sind. Die wahre Freiheit
des Menschen liegt darin, zu erkennen,
dass wir immer die Wahl haben – zumin-
dest die der anderen Einschätzung und
Bewertung einer Situation oder Person.
Und manchmal hilft auch nur der erste
Schritt: Jemanden oder eine Situation
gar nicht zu bewerten, sondern einmal
nur rein wahr-zu-nehmen.
POSITIVITÄT
Optimismus wird als lebensbe-
jahende Grundhaltung definiert,
bei der die Welt oder eine Sache
von der besten Seite betrach-
tet wird. Das alleine wäre zu
einseitig. Ich empfehle, grund-
sätzlich immer beide Seiten
der Medaille zu betrachten. Das
Minus also durchaus stehen
zu lassen, sich das Schlechte,
Negative bewusst zu machen
UND ergänzend dazu die so
wertvolle Frage zu stellen:
Wozu dient es mir?
Oder was ist das Gute am Schlechten?
Sich also auch das Plus einer noch so
großen Krise oder Herausforderung
bewusst zu machen. Wenn wir ehrlich zu
uns sind und bereit hinzuschauen, dann
entdecken wir beide Seiten. Ich weiß
aus Erfahrung, dass wir bei Anwendung
dieser Übung zunehmend das Glas halb
voll sehen. Egal was drinnen ist: Ob
Süßes oder Bitteres. Und Dankbarkeit
stellt sich ein für das, was ist. Und damit
nimmt auch die Zufriedenheit und Resili-
enz im Leben zu.
UND LAST BUT NOT LEAST:
REGENERATION
Regeneration ist ein Muss für den
Menschen, seinen Körper und Geist.
Die Fähigkeit dazu ist natürlicherweise
in uns angelegt, denn unsere Körper-
intelligenz ist 24 Stunden am Tag
dabei, Balance in uns herzustellen.
Wir leben aber in einer Zeit, in der das
Yang Prinzip im Überhang ist (Akti-
vität, Anspannung, zu wenig Schlaf,
Schnelligkeit). Anders ausgedrückt,
es fehlt an Regeneration, also an Yin
(Passivität, Entspannung, ausrei-
chend Schlaf und Pausen, Nichts
tun). Es geht somit darum, bewusst
darauf zu achten, dem Yin Prinzip
mehr Raum in unserem Leben zu
geben. Und auch herauszufinden,
welche Formen der Regeneration
zu uns passen.
1
Mag. Katja Hausmann, Neuropsy-
chologin und Kooperationspartnerin
von Eva Sator
Mag.
a
Eva Maria Sator
Lebensberaterin
Unternehmensberaterin &
Coach, Teamentwicklerin
www.evasator.at7 | SEPTEMBER 2016
Fotos: ©
pixabay.comFoto: © Archiv Lernen
mit Zukunft7 | D ZEMBER 2016
Lesen Sie im vorigen Artikel
mehr über die ersten drei von
sechs Teilfähigkeiten, die zu Ihrer
persönlichen Resilienz beitragen.
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Der resilienteMensch –Teil3 BEWUSST SEINUND TUN&MITEINANDERUND FÜREINANDER Resilient denken, fühlen & handeln G emeinsammitKatjaHausmann 1 habe ich sechs essentielle Fähigkeiten identifiziert,dieuns resilientermachen.Alle sind eisteshaltungen,die sich in konkreten Verhaltensweisen ausdrücken lassen. AKZEPTANZ Akzeptanzhatdamit zu tun, Ja zu sagen – zum Lebenundden konkreten Situati-o
nenundHerausforderungen.Diese an-z
unehmen.Akzeptierenbedeutetnichtg
utheißen.WahreAkzeptanz ist INTE-G
RATION von Inhalten, etwas zumir zune
hmen anstatt es als separatesDing,Erl
ebnisnebenmir stehen zuhaben.We
nnAkzeptanz stattgefundenhat, istErfa
hrungund Erlebnismitmeinem Seinsozu
sagen„verschmolzen“. Ich kannz.B.
Dinge auch akzeptieren,mitdenenichni
chtübereinstimme:das stärksteBeispi
elwäreder Tod einergeliebtenPerso
n.SELBS
T(FÜHRUNGS)KOMPETENZUnterd
iesemBegriff versammeln sichmehrere
Teilfähigkeiten:Beginnendmitder
Selbstwahrnehmung,wie imletztenA
rtikel erwähnt. Sich selbst,dieeigenen
Verhaltensweisen, aber auchdie eigen
enGedanken,Gefühle, körper-lichenRea
ktionenwahrzunehmen.Undauchdie ei
genenBedürfnisse erkennen.Wasbrauc
he ich,waswill ich? Erstdannkann ich au
chbewusst steuern,wasich (anders/
neu)denkenodermachenmöchte.Das
istdanndie Fähigkeitderbewussten S
elbstführung.Umdorthinzu kommen (
Dingeneu zudenkenundzumachen),
muss ichnebenderBereit-schaft,mich s
elbstwahrzunehmen, auchdiejenigeder S
elbstreflexionmitbringen.Darübernachz
udenken,obmeinebis-herigenDenk-
und Verhaltensmusterdie einzigmöglichen und vor allem zielführenden sind. SOZIALEKOOPERATION SozialeKooperation zu leben,bedeutet, zuwissenunddanach zuhandeln,dass wir eingebunden sind inbiologische und soziologische Systeme,dasswir Teil einesgrößerenGanzen sind.Mit der zunehmendenKomplexität,Ge- schwindigkeitundWissenszunahme in derWeltwird es immernotwendiger zu teilen.Die Summe aller zu erledigenden Herausforderungen ist schon langenicht mehr imAlleingang zubewältigen. EinewichtigeVoraussetzung für soziale Kooperation istdie Fähigkeitder Fremd- wahrnehmung.Die Selbstwahrnehmung fürdenMoment außerAcht zu lassen undwahrzunehmen,wasmeinGegen- übergerade erlebt.Was sagt er?Was zeigt ernonverbal?Was fühlt ermög- licherweise?Oft istdie reineWahrneh- mungdes anderengarnicht leicht,da wir Filter ausgebildethaben,diemitun- ter zuVor-Urteilenbzw. Fehl-Urteilen führen können. 1 Mag.KatjaHausmann,NeuropsychologinundKoope- rationspartnerin von Eva Sator Mag. a EvaMaria Sator
Lebensberaterin
Unternehmensberaterin&
Coach, Team entwicklerin
www.evasat or.at 7 | SEPTEMBER 2016 Fotos:© pixabay.com Lesen Siedas
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