Die Auswahl ist vielfältig:
DUALE AUSBILDUNG - EIN MODELL FÜR DIE ZUKUNFT
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Der Lehrberuf - Teil 3
information & beruf
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SPEDITIONSKAUFMANN/ -FRAU
Was wäre die Weltwirtschaft ohne die
vielfältigen Formen des Transports.
Waren aus aller Welt finden wir heute
in unseren Geschäften, so zum Beispiel
frisches Obst aus Übersee oder Blu-
men aus Südafrika. Dass diese Waren
zeitgerecht in unsern Geschäften landen
dafür sorgen die Speditionskaufleute. Sie
verwalten den Transport, die Lagerung
und die Verzollung von Waren. Zu ihrer
Tätigkeit gehört es, Transportange-
bote zu erstellen, Transportmittel (z.B.
Bahn, Schiff, Flugzeug, LKW), Routen
und Termine zu koordinieren sowie
Verzollungen abzuwickeln. Neben
allgemeinem Telefon- und Schriftverkehr
sowie Rechnungs- Lieferschein- und
Frachtpapierausfertigungen kümmern
sie sich um Lagerbestände und bearbei-
ten Reklamationen. Speditionskaufleute
haben Kontakt zu KundInnen, Trans-
portunternehmen und Transportversi-
cherungen, zu LagerarbeiterInnen und
LKW-FahrerInnen. Die anspruchsvolle
Transport- und Lagerdisposition erfor-
dert logisches, netzplanartiges Denk-
vermögen. und auch die Bereitschaft zu
kommunizieren. Das Speditionsgewerbe
ist ein äußerst anregender und vielsei-
tiger Tätigkeitsbereich mit hoher Verant-
wortlichkeit. Lehrlinge in diesem Beruf
sollten Zeitdruck nicht scheuen, gilt es
doch, die Waren möglichst rasch an ihr
Ziel zu bringen. Die Lehrzeit für diesen
interessanten und abwechslungsreichen
Beruf beträgt drei Jahre. Unternehmen
des Spediteurgewerbes und Transport-
und Exportabteilungen großer Industrie-
und Handelsbetriebe bilden Lehrlinge im
Lehrberuf Speditionskaufmann/-frau aus.
W
er sich einen Lehrberuf für sei-
ne berufliche Ausbildung aus-
sucht, der kann in Österreich
derzeit aus mehr als 200 Berufen wählen.
Von Augenoptik bis zur Zimmerei reicht
die Liste der Berufe, die im Rahmen der
dualen Ausbildung von österreichischen
Lehrbetrieben angeboten werden. Viele dieser Lehrbe-
rufe aus den unterschiedlichsten Sparten und Branchen
sind oftmals nur „Insidern“ bekannt. Mit den Lehrberu-
fen KunststofftechnikerIn, EinkäuferIn und Hotel- und
GastgewerbeassistentIn wurden bereits drei der sicher
weniger bekannten Lehrberufe vorgestellt. In dieser
Folge wird die Reihe mit den Lehrberufen Gleisbau-
technik, Speditionskaufmann/-frau und Glasbautechnik
fortgesetzt.
GLEISBAUTECHNIK
Immer höhere Geschwindigkeiten und immer moder-
nere Züge haben die Bahn auf der ganzen Welt zu
einem innovativen Transportmittel für Personen und
Güter gemacht. Aber, was wäre die Bahn ohne die
Gleise? Höhere Geschwindigkeiten stellen
ganz neue Anforderungen an den Oberbau
und die Signalanlagen. Während der Lehr-
zeit von drei Jahren lernt die/der angehende
GleisbautechnikerIn alle mit der Herstellung
eines modernen Schienenwegs verbun-
dene Arbeiten. Die Palette erstreckt sich
dabei unter anderem von Vermessungsarbeiten mittels
berufsspezifischer Vermessungs- und Ortungsgeräten,
über das Herstellen von Fundamenten auch für Bahn-
steigkanten sowie Versetzen von einfachen Beton- und
Stahlbetonbauteilen und verschiedener Oberflächenbe-
festigungen und deren Unterbauten, bis zur Herstellung
des Oberbaues, wie Verlegen der Gleise und Weichen
auf Planum und Montieren von Gleisabschlüssen und
Schienenausziehvorrichtungen. Lehrstellen finden Inte-
ressierte bei den verschiedenen Bahngesellschaften, bei
Industriebetrieben mit innerbetrieblichen Gleisanlagen
und bei Bauunternehmen im Gleisbau.
4 | MÄRZ 2014
ONLINEZEITUNG:
Foto: © Archiv: Wirtschaftskammer Niederösterreich
Mag. Reinhard Winter
Abteilung Bildung
Wirtschaftskammer
Niederösterreich