 
          Wo alles begann:
        
        
          SCHON DER ERSTE AUFTRITT WURDE EIN RIESENERFOLG
        
        
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          Das "Wiener Kaffeehaus"
        
        
          ONLINEZEITUNG:
        
        
        
          information & entwicklung
        
        
          information & entwicklung
        
        
          Man vermutete eine Intrige der von ih-
        
        
          rem Ehemann bereits getrennten Mutter
        
        
          des Jungen und viele sahen eine Unver-
        
        
          schämtheit darin, dass sich der Sohn den
        
        
          berechtigten Ruhm des Vaters zunutze
        
        
          mache und offensichtlich in Konkurrenz
        
        
          treten wolle.
        
        
          Die Stimmung im übervollen Lokal war
        
        
          also am Konzertabend zunächst frostig,
        
        
          aber schon nach der zweiten Programm-
        
        
          nummer, einer Eigenkomposition, die
        
        
          der junge Komponist „Gunstwerber“
        
        
          benannt hatte, begann sich die Inthroni-
        
        
          sation des neuen Walzerkönigs abzu-
        
        
          zeichnen. Der Walzer musste aufgrund
        
        
          des anhaltenden Beifalls mehrfach
        
        
          wiederholt werden und das erst vor
        
        
          kurzem Hals über Kopf zusammenge-
        
        
          stellte kleine Orchester wuchs unter der
        
        
          präzisen Leitung des genialen Musikers
        
        
          über sich hinaus. Die weiteren neuen
        
        
          Kompositionen mussten alle ebenfalls
        
        
          wiederholt werden und das Publikum
        
        
          geriet in einen wahren Taumel von
        
        
          Begeisterung. Stundenlang versank die
        
        
          dichtgedrängte Menge in den sinnebetö-
        
        
          renden Melodien, der tosende Applaus
        
        
          wollte kein Ende nehmen. Da ergriff der
        
        
          junge Mann zu guter Letzt seine Geige
        
        
          und der Loreley-Walzer, der bekannteste
        
        
          Walzer seines Vaters erklang.
        
        
          Mit dieser Geste gewann Johann Strauß
        
        
          Sohn auch die Herzen aller Zuhörer und
        
        
          eine der außergewöhnlichsten Karrie-
        
        
          ren der Musikgeschichte hatte in dem
        
        
          "Wiener Kaffeehaus" ihren Anfang
        
        
          genommen.
        
        
          Prof. Franz W. Strohmer
        
        
          Journalist, Vize Präsident
        
        
          des Badener Presseclubs
        
        
          VIDEO
        
        
          "Wiener Kaf
        
        
          haus": QR-C
        
        
          mit Smartph
        
        
          einscanne
        
        
          W
        
        
          eltberühmt wurde das „Wiener
        
        
          Kaffeehaus“ durch seine At-
        
        
          mosphäre, seine Köstlichkeiten
        
        
          und durch die Literaten, die ihr zweites
        
        
          Zuhause in vielfältiger Form immer
        
        
          wieder beschrieben und letztlich selbst
        
        
          zum Gegenstand von Geschichten und
        
        
          Anekdoten aus den Kaffeehäusern der
        
        
          Stadt an der Donau wurden.
        
        
          Etwas in den Hintergrund geriet die
        
        
          Tatsache, dass auch namhafte Kompo-
        
        
          nisten mit den Kaffeehäusern in engster
        
        
          Verbindung standen. Dass die einzig-
        
        
          artige Karriere des jüngeren Johann
        
        
          Strauß im Cafe Dommayer in Hietzing
        
        
          eigentlich ihren Anfang nahm, ist auch
        
        
          nicht allgemein bekannt. Dieses Kaffee-
        
        
          haus, in der Nähe des Schlossparks von
        
        
          Schönbrunn gelegen, ist eine Mischung
        
        
          von Kaffeehaus, Restaurant und allge-
        
        
          meiner Veranstaltungsstätte und war
        
        
          früher auch Tanzlokal, in welchem man,
        
        
          wie überall in Wien, vorwiegend nach
        
        
          den Melodien des Komponisten Johann
        
        
          Strauß Vater fröhlich walzte.
        
        
          Im Oktober des Jahres 1844 kündigte
        
        
          nun ein Plakat des „Dommayer“ ein
        
        
          erstes öffentliches Konzert des Sohnes
        
        
          dieses gefeierten Musikers an. Das
        
        
          Interesse der Wiener war schlagartig
        
        
          entfacht.
        
        
          12 | MÄRZ 2014
        
        
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