18 | DEZEMBER 2014
information & gesundheit
ONLINEZEITUNG:
http://aktuell.LmZukunft.atBEI ERKRANKUNGEN DURCH MIKROORGANISMEN SPRICHT MAN VON
INFEKTIONEN ODER INFEKTIONSKRANKHEITEN
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Resistente Keime:
information & gesundheit
Infektionsgefahr
die Entdeckung, dass für die Verwesung
menschlicher oder tierischer Körper
Keime verantwortlich sind. Weiters be-
dankte er sich, dass es ihm durch diese
Entdeckung möglich geworden wäre, ein
wirksames Schutzsystem, nämlich die
Desinfektion zu entwickeln. Das damals
eingesetzte Mittel war Phenol (=die
stark ätzende Karbolsäure), welche
Wundinfektionen verhindern sollte, aber
eben auch den Nachteil hatte, für Lebe-
wesen im Allgemeinen schädlich zu sein.
In der heutigen klinischen Praxis und im
Rahmen der prophylaktischen Hygiene,
wo man das Problem von resistenten
Keimen in Kauf nehmen muss und durch
große Menschenansammlungen sowie
mangelnde Hygiene in den sogenann-
ten Entwicklungsländern die Gefahr
von Ausbreitung tödlicher Infektionen,
bzw. dem Wiederaufleben bekannter
epidemischer Erkrankungen besteht,
müssen wieder neue Desinfektionsmittel
eingesetzt werden, die schnell wirksam,
einfach in der Handhabung und mög-
lichst ohne toxische Eigenschaften, also
nicht schädlich für den Menschen sind.
In der vorbeugenden Hygiene kommt
der Dekontamination von Räumen, also
der Keimfreimachung von infektions-
gefährdeten Räumen, z.B. Warteräume,
Flughäfen, etc. große Bedeutung zu.
Umweltschonende, gegenüber Pilzen,
Sporen, Bakterien oder Viren stark und
rasch wirksame Substanzen, welche
auch einer Prüfung im öffentlichen
Raum standhalten, werden immer mehr
gefragt sein.
Foto © DigitalGenetics - Fotolia.com
Prof. Franz W. Strohmer
med. Journalist
D
er Chemiker Louis Pasteur (geb.
am 27. Dezember 1822), Sohn
eines Gerbers aus dem franzö-
sischen Juragebiet, der im Übrigen seine
Reifeprüfung an der höheren Schule von
Besancon mit der Note „mittelmäßig“
in Chemie bestand, ist der Begründer
der Bakteriologie, welche letztlich zur
heutigen Wissenschaft der Mikrobiologie
führte, die sich im Wesentlichen mit der
Erforschung von Mikroorganismen, z.B.
Viren und Parasiten befasst, die oft auch
lebensbedrohende und ansteckende
Krankheiten hervorrufen.
Louis Pasteur, der heute allgemein
bestenfalls durch sein Verfahren des
Pasteurisierens bekannt ist, entwickelte
Impfstoffe gegen die Hühnercholera,
gegen Tollwut und vor allem gegen
den gefürchteten Milzbrand, entdeckte
unter anderem die pathogenen Mikro-
organismen Streptokokkus, Staphylo-
kokkus, Pneumokokkus, welche zu den
häufigsten pathogenen Keimen zählen.
Man findet sie bei Wundeiterungen,
Abszessen, Bauchfellentzündungen,
Blutvergiftungen (Phlegmone), Lungen-
entzündung, Mittelohrentzündungen,
Endokarditis (Entzündung der Herzin-
nenhaut) usw., oft auch gemeinsam in
schädlicher Wirksamkeit. Äußere An-
zeichen ihres Vorhandenseins sind u.a.
Fieber, Hautrötungen, Schwellungen und
Schmerzen.
Der englische Chirurg Joseph Lister
schrieb 1874 einen Brief an Pasteur, in
welchem er den französischen Chemiker
und Bakteriologen beglückwünschte für