Professor Abakus:
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Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com
Ghostwriter: Birgit Menke
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Wirklich ein Traum?
J
äh wurde ich aus dem Schlaf gerissen. Draußen war es noch dunkel und der
Wind rüttelte aufgeregt an den Fensterscheiben. Mit angehaltenem Atem
lauschte ich. Ein lautes Schnauben, Grummeln und Schieben waren zu hö-
ren. Mein Herz klopfte wie eine überanstrengte Maschine. Mir wurde schwindelig
und ein gewaltiges Rauschen machte sich in meinen Ohren bemerkbar. Ich zog mir
die Decke über den Kopf.
Irgendwann wurde es unerträglich heiß und ich schob meine Angst langsam unter
der Decke hervor. Nichts war mehr zu hören. Vorsichtig schälte ich mich aus dem Bett,
nahm meinen Affen, Herrn Fellino noch fester in den Arm und wartete. Ich starrte in die
Dunkelheit. Langsam schärften sich die Konturen meines Zimmers. Da, ein heftiges Winken.
Das Fenster deutete mir ungeduldig, doch näher zu kommen. Ich wagte den einen Schritt vom Bett
zum Fenster, trat hinter den Vorhang und schaute in den Garten.
Auf dem Rasen tummelten sich Abertausende Funken sprühende Sterne, die Schnee in kleine Säcke schaufelten
und sorgfältig die Reste vom Rasen kehrten. Aus großen Säcken, die festgezurrt auf einem klobigen Schlitten
lagen, schauten Weihnachtskugeln, bunte Packerl, Spielsachen und ellenlange Wunschzettel mit verweinten
Augen zu. Wie durch Hexenkünste verzaubert stand ich vollkommen bewegungslos da und hielt die Luft an.
"Ich bin fassungslos,“ sprach das Fenster mit belegter Stimme. "Weihnachten wird nun endgültig abgeschafft.
Das Christkind kann die vielen Wünsche nicht mehr erfüllen. Die Rentiere sind müde von der schweren Last und
der Schlitten ist alt und rostig. Die Menschen wollen immer mehr und mehr und mehr…
Meine Füße waren kalt. Ich wachte auf, zog die Beine an und drehte mich auf die andere Seite.
Es gibt kein Christkind. Und wenn doch? Und sollte ich später meinen Wunschzettel…
Ich bin noch eine Weile liegen geblieben und habe nachgedacht. "Vielleicht sollte das Christkind den Menschen
Träume schenken,“ sprach eine Stimme in meinem Kopf. Ich finde, das ist eine wunderbare Idee, aber mich
fragt ja keiner, wie immer.
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STARTET
am
09.02.2015