Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  19 / 36 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 19 / 36 Next Page
Page Background

DEZEMBER

2014 | 19

ONLINEZEITUNG:

http://aktuell.LmZukunft.at

information & lernen

i

nformation & lernen

I

ch muss das Lernen wollen.

Dazu brauche ich eine Lernumge-

bung, in der ich mich frei fühle.

Frei fühlen bedeutet aber nicht allein

gelassen zu werden, sondern Unterstüt-

zung zu bekommen, wenn sie gebraucht

wird. Wer dauernd über die Schulter

schaut, beschränkt, engt ein, setzt unter

Druck, verhindert eigenes freudiges Tun.

Freiwilliges Lernen bedeutet daher:

Ich darf selbstständig überlegen, mitent-

scheiden und handeln.

Ich erhalte Hilfe, wenn sie erforderlich

ist.

WIE SCHAUT DAS IN DER PRAXIS

AUS?

Ein Beispiel aus dem Schwimmunterricht

zeigt es sehr anschaulich.

Der Lehrer beobachtet, erklärt die

Technik und greift im entscheidenden

Moment ein. Die Schwimmbewegungen

muss das Kind selber ausführen Der

Platz im Wasser muss groß genug sein,

um voranzukommen. Das Kind freut sich

über jeden Meter, den es zurücklegt.

Es strengt sich an, sogar gerne, weil es

aus eigener Kraft etwas schafft. Es will

freiwillig ins Schwimmbad und genießt

die Zeit des spielerischen Übens, auch

wenn es vollen Einsatz fordert.

Genauso ist es in den Pflichtgegenstän-

den.

Beispiel aus der zweiten Schulstufe: Kin-

der erproben Tipps zur Erstellung eines

Lapbooks.

Die Begeisterung für das eigene Tun

wächst. Ein leeres Buch ist nicht inte-

ressant. Plötzlich höre ich: „Darf ich

über….? Darf ich vom …. ?“ „Ja, du

darfst mit Freude arbeiten!“ Kinder

wählen ihr Thema aus und gestalten es

individuell. Sie arbeiten alleine oder im

Team. So entstehen Texte über Eich-

hörnchen, Igel genauso wie über Pandabären, Affen

und andere Tiere. Das gegenseitige Präsentieren der

Arbeiten erweitert das Wissen, führt zu gemeinsamen

Gesprächen und vielem mehr.

Der Prozessverlauf gewinnt an Bedeutung:

Nachhaltigkeit durch eigenes Tun ergibt sich

Bereicherung erfolgt durch das Vertiefen von

Beziehungen in der Schule

Interesse der Eltern wird gestärkt: Kommentar

eines Mädchens: „Meiner Mama hat mein Buch sehr

gut gefallen. Sie hat mit mir ganz viel über das Eich-

hörnchen gelesen!“

Zuwendung und Anerkennung werden verspürt

Wissen wird erweitert

Lerntechniken, die Arbeitshaltung, der Ordnungs-

rahmen und vieles mehr werden gleichzeitig in fröh-

licher Umgebung gefestigt und erweitert

Selbstwert und Selbstvertrauen nehmen zu

Die Kinder erfreuen sich an dem, was sie gerade tun.

Lernen wir von ihnen!

Der beste Moment um glücklich zu sein, ist immer

JETZT.

Genieße den Augenblick!

Dies wünsche ich allen Lesern und Leserinnen.

Wissensdurst erhalten und fördern:

WIE GELINGT ES?

Wer lernt freiwillig?

Foto: © Archiv LERNEN MIT ZUKUNFT

Dipl.Päd. Anna Seewald

Schulleiterin

NÖ. Volksschule