Ein interessantes Beispiel dafür ist das Unterrichtsfach Mathematik, das oft
sehr theoretisch und angstbezogen unterrichtet wird. Das angstvolle Zählen,
ob genügend Kompetenzpunkte im Teil 1 der Schularbeit erreicht werden, um
eine positive Note zu erzielen, führt dazu, dass bereits wenige Monate nach der
Matura viele Lerninhalte von den Maturanten vergessen werden. Dabei kann
Mathematik so spannend und lebensbezogen sein! Es gibt Lehrer, die dies sehr
gut bewerkstelligen. Der Erfolg gibt ihnen Recht!
Pädagogen, die mit ihrem Unterricht für ihr Fach begeistern können (und das
ist bei
jedem Fach möglich!) sind „sustainable teachers“ – Lehrer, die
garantieren, dass Schüler auch als Erwachsene offen sind
Neues zu lernen.
Wir Lehrer dürfen das Ziel haben Freude am Lernen zu
vermitteln! Dann kann es uns gelingen unsere Schüler auf
ihrem Weg zu wissbegierigen Erwachsenen zu begleiten,
die ihr geistiges Erbe auch an zukünftige Generationen
weitergeben. Frei nach Pestalozzi: Lerne den Kindern es
mit Freuden selbst zu tun! Wenn das gelingt, dann funkti-
oniert nachhaltiges Lernen beinahe von selber!
information & lernen
Nachhaltig lernen:
DIESE FRAGE IST AUCH IM JOB RELEVANT
Wie funktioniert das?
Foto: ©
pixabay.com2. INDIVIDUELLE LERNSTRATEGIEN
FINDEN
Optische Typen lernen häufig mit Lernkärtchen,
Post-its, Memories, Mind Mapping oder der
Loci Methode. Akustische Typen bevorzugen
LernCDs, IPod, Videos und DVDs. Kinästhetische
Lerntypen sind die Praktiker. „Learning by do-
ing“ ist ihr Motto, sie bewegen sich gerne beim
Lernen.
3. GELERNTES ANWENDEN UND
WEITERGEBEN
Einen hohen Lerneffekt zeigt es, wenn Gelerntes
jemandem anderen erklärt werden muss. Lassen
Sie Schüler zu Lehrenden werden.
4. MIT FREUDE LERNEN
Lernen darf und soll Spaß machen! Was gerne
gelernt wird, prägt sich erfahrungsgemäß besser
ein, weil der Gedanke an den Lernstoff oder das
Unterrichtsfach mit positiven Gefühlen verbun-
den ist.
D
er Begriff Nachhaltigkeit beglei-
tet uns seit einigen Jahren in
verschiedenen Lebensbereichen.
„Nachhaltigkeit“ hat seinen
Ursprung im englischen Adjektiv su-
stainable (=etwas am Leben erhalten,
aufrechterhalten). Speziell im forst-
wirtschaftlichen, aber auch im Um-
weltbereich allgemein, wird der Begriff
der Nachhaltigkeit verwendet. Es geht
darum vorhandene Ressourcen gut und
verantwortlich zu nützen, das bedeutet
den Blick sowohl auf die Gegenwart als
auch auf die Zukunft gerichtet zu halten.
Genau dies ist auch die Grundlage eines
effektiven Lernens. Lernen hat viel mit
Nachhaltigkeit zu tun. Nicht nur, weil
der Lernende seine Aufmerksamkeit
aufrechterhalten muss. Lernen geschieht
zwar im Moment des Wissenserwerbs,
aber erst durch die langfristige Abspei-
cherung erzielt es den erwünschten
Effekt für eine zukünftige Anwendung.
Damit nachhaltiges Lernen funktioniert
sind individuelle Lern- und Lehrmetho-
den unbedingt notwendig. Denn nicht
jeder lernt in der gleichen Art und Weise
oder im selben Tempo.
4 SCHRITTE ZUM NACHHALTIGEN
LERNERFOLG
1. BESTIMMEN DES LERNTYPS
Dies kann durch einen Lerntypentest
erfolgen oder durch Eigenbeo-
bachtung. Dabei sollte beachtet
werden, dass die meisten
nicht ausschließlich auditive,
optische oder kinästhetische
Lerntypen, sondern Mischtypen,
sind.
23 | DEZEMBER 2016
DI Roswitha Wurm
Dipl. Legasthenie-/
Dyskalkulietrainerin
www.roswitha-wurm.at