information & verantwortung
Sind aber nun die neuen sozialen Medi-
en eine Gefahr für Kinder und Jugend-
liche? Ist diese Form der Vernetzung
eher schädlich oder ein Vorteil? Soll man
als Eltern diese Art der schnelllebigen
Kommunikation verbieten oder schlicht
darüber hinwegsehen und geschehen
lassen?
In der Forschung sind die Auswirkungen
der Nutzung sozialer Online-Netzwerke
umstritten. Wegen der immer stärker
werdenden Nutzung der Online-Kommu-
nikation innerhalb virtueller Netzwerke
sind, neben dem aktuell hoch diskutier-
ten Thema des Datenschutzkonfliktes,
im Bereich der Soziologie potenzielle
Gefahren für Individuum und dessen
zwischenmenschliche Beziehungen
erkannt worden. Internetgegner war-
nen vor der Gefahr der Vereinsamung
der Individuen, Befürworter wiederum
erkennen die Chance einer Stärkung der
sozialen Kontakte.
Online-Kritiker sehen die Tendenz zur
sozialen Isolierung der Internetnutzer
aus der Gefahr heraus, dass ein Rück-
gang der Interaktionen mit Familie und
Freunden zu einer Minimierung des
eigenen sozialen Netzwerks und zur Re-
duzierung sozialer Zugehörigkeit führen
kann. Die Frage ist nun, ob dies wirklich
der Fall ist, insbesondere nachdem auch
soziale Beziehungen online „gegangen“
sind und die Menschen sich nicht nur
im realen Leben, sondern auch virtuell
verknüpfen und kommunizieren können.
Da die engsten persönlichen Kontakte
niemals vollständig durch virtuelle
substituiert werden können, sind der
Durchdringung der eigenen sozialen
Sphäre durch virtuelle Netze Grenzen
gesetzt. Die wichtigsten Netzwerke für
den Menschen werden auch in Zukunft
diejenigen bleiben, bei denen sich diese persönlich
treffen und sich gegenseitig in die Augen blicken.
Daran hat sich seit Beginn der Menschheit nicht
viel verändert.
Die neuen Medien dürften aber immer wertvollere
Dienste leisten, wenn es darum geht, die Men-
schen an einem Ort zu versammeln. Daher ist man
nie falsch verbunden, eher schlecht. Lassen Sie die
Kinder auf Facebook, Snapchat & Co. aber achten
Sie auf die Freunde und den hochgeladenen Con-
tent. Manches kann schädlich sein und manches
sogar gefährlich. Ermutigen Sie Ihr Kind ab und
an zu löschen oder eine Verbindung erst gar nicht
einzugehen. Achten Sie darauf, dass das Kind
auch im Netz nicht schreibt was es später bereuen
wird, denn das Gehirn vergisst, die Datenbank
nicht. Wenn Sie mit Ihrem Kind sprechen und ver-
ständnis- und vertrauensvoll mit Facebook & Co.
umgehen, stellt diese neue Form der Vernetzung
durchaus einen echten Vorteil, denn das Kind lernt
schneller neue Ansichten und Meinungen kennen,
mit denen es sich auseinandersetzen kann.
19 | DEZEMBER 2016