21 | DEZEMBER 2016
D
iese entstehen einfach dadurch,
dass Menschen eine andere
Sprache sprechen, eine andere
Erziehung genossen haben,
andere Wertvorstellungen haben, aus
unterschiedlichen Kulturen stammen
uvm.
Oftmals wissen die Streitparteien gar
nicht mehr, worum es denn eigentlich
geht. Gefühle geraten außer Kontrolle
und es werden Handlungen gesetzt, die
man so gar nicht geplant hat und nicht
will.
Häufig entsteht nun die Frage, wie geht
es weiter? Gehe ich zu Gericht, oder
welche andere, erfolgversprechende
Lösung meiner Situation bietet sich noch
an?
Seit 2004 steht für eine solche, oft aus-
weglos erscheinende Situation, die
Möglichkeit, einen Mediator zur
Unterstützung heran zu ziehen.
Vom Mediator werden
beide Konfliktparteien
unterstützt, selbst
eine Lösung ihres
Konfliktes zu finden.
Ein Mediator ist
fachlich ausge-
bildet und meist
beim Bundesmini-
sterium für Justiz
eingetragen.
Seine Verschwiegen-
heitspflicht garantiert
den Konfliktparteien,
dass er auch bei
Gericht keine Aussa-
gepflicht hat
information & mediation
Mediation:
KONFLIKTE SIND SO ALT WIE DIE MENSCHHEIT SELBST
Die Sprache der Zukunft?
Franz Trinkl
Geschäftsführer
Eingetragener Mediator
und für die Konfliktparteien ist gesichert; ihr Kon-
flikt wird nicht nach außen getragen.
Weiters wird auch, insofern schon eine Gerichtsver-
handlung stattfindet, eine Verjährung gehemmt.
Seit 2004 sind im Zivilmediationsgesetz (ZivMe-
diatG) insbesondere die Pflichten des Mediators
geregelt. Er hat nach bestem Wissen und Gewis-
sen zu handeln, muss allparteilich sein.
Ganz besonders im beruflichen Umfeld, im Wirt-
schaftsbereich, wo sich die meisten Menschen
täglich bewegen, hat sich in den letzten Jahren
die Situation äußerst angespannt. Die Gründe sind
vielfältig, ausgehend von einer stagnierenden Wirt-
schaft, Umstrukturierungen, Mobbing, Angst vor
Foto: ©
Ilike-Fotolia.comdem Arbeitsplatzverlust, veränderte Unternehmenskulturen, etc. werden als
Auslöser für Konflikte genannt.
Es entstehen dadurch der Wirtschaft Milliardenverluste. In Studien wird aufge-
zeigt, dass ca. 15% der Arbeitszeit verwendet wird, um Konflikte zu bearbeiten.
Eine große Belastung für jeden Konfliktbeteiligten, heute auch oftmals verbun-
den mit der Beteiligung interkultureller Gegebenheiten, wenn der ganz persön-
liche Lebensraum das „zu Hause“ mit Konflikten überschattet ist.
Ein Ausweichen gibt es im Normalfall nicht, man begegnet sich gezwungener
Maßen immer wieder. Eine dauerhafte Lösung dieser stressbelasteten Situation
ist oft nur mit der Durchführung einer Mediation möglich.
Auch die körperliche Nähe spielt oft eine große Rolle beim Auftreten von Kon-
flikten. Häufig wird dies auch in Schulen beobachtet, wo die Schüler oft einen
ganzen Tag dicht nebeneinandersitzen müssen und durch zu intensiven Körper-
kontakt Konflikte unausweichlich werden.
Aber auch die Lehrerschaft, die häufig hohen Belastungen ausgesetzt ist, ist
vor einem Konflikt mit den Eltern und den Schülern nicht geschützt. Aber auch
innerhalb der Kollegenschaft kommt es ebenso häufig zu Angriffspunkten.
Mediation kann hier eine mögliche erfolgreiche Unterstützung sein.