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information & verantwortung

Falsch verbunden?:

ALLES IM LEBEN DREHT SICH UM DEN BERÜHMTEN ROTEN FADEN, DEN

KNOTEN UND DIE VERBUNDENHEIT ZU ANDEREN MENSCHEN

Vom Faden und dem Knoten

Felix Juhl

IT Security

Schweiz

desto besser der rote Faden, der sich als

Empathie und sozialem Verhalten im Um-

gang mit anderen Menschen, insbesondere

außerhalb der eigenen sozialen Gruppe

ausprägt.

Im Kindergarten werden neue

Sozialkontakte geknüpft und in

der Schule manchmal Freund-

schaften fürs Leben. Das

Netzwerk der Menschen um

das Kind, mit denen es nun

zu tun haben möchte, wächst

unaufhörlich. Das Gehirn

merkt sich diese Beziehungen

für den Rest des Lebens, Ereignisse

und Erfahrungen prägen und oft erinnert

man sich an bestimmte Dinge, seien es

Situationen, Gerüche, Geschmack, Musik

oder Namen. Je intensiver die Erfahrung

und das Erlebte desto inniger das Band zu

dem Ereignis. Von einer schönen Kindheit

hat man sein ganzes Leben etwas. Die-

se unglaubliche Verbundenheit mit der

Vergangenheit tröstet, stärkt und bewahrt

vor anderen Erfahrungen, weil das Gehirn

und das „eigene Ich“ die gemachten Erfah-

rungen als Anknüpfungspunkte sieht und

sich daran richten kann. Je engmaschiger

und stabiler die Beziehungen und das vor-

gelebte Erfahren im Früh- und Jugendalter

war, desto einfacher fällt es, neue Heraus-

forderungen oder Problemstellungen zu

meistern.

Im Berufsleben später ist es wesentlich ein

guter Netzwerker zu sein, nicht nur, dass

man sogar mit einem Computer vernetzt

mit einem Netzwerk agiert, sondern dass

man wichtige menschliche und berufliche

Kontakte aufbaut. Man bildet sich fort,

erneut mit einem Leitfaden.

I

n der Pädagogik ist das Spiel „Gor-

discher Knoten“ sehr beliebt. Das

Spiel spiegelt das Leben wieder.

Wir leben vernetzt und sind auf das

soziale Netzwerk von Menschen um uns

angewiesen. Diese Verbundenheit

begleitet uns ein ganzes Leben

lang und ist auch der Grund,

warum Facebook, Snapchat

& Co. derartige Beliebtheit

haben und unsere Kinder

so bannen. Die Sozialen

Onlineplattformen machen

eine Vernetzung leicht,

denn es steht vornehmlich

nichts entgegen, was als Gefahr

oder Hinderungsgrund erkannt wer-

den kann. Man kommuniziert schnell, oft

ohne nachzudenken. Genauso schnell

wie eine Kommunikationsbeziehung auf-

gebaut werden kann, kann diese wieder

gelöst werden, eine echte Verbundenheit

gibt es nicht, denn alles ist virtuell.

Der Mensch ist von Haus aus ein soziales

Wesen: Seit Beginn der Geschichte des

Menschen ist er in Sippen, soziale Grup-

pen eingebunden. Wenn ein Kind auf

die Welt kommt hängt es an der überle-

benswichtigen Nabelschnur, verbunden

mit der Mutter, die es in den Monaten

vorher beschützt und ernährt hat. Erst

durch das Durchtrennen löst sich diese

einmalige Verbindung auf um eine neue

Verbindung zuzulassen, die Liebe der

Eltern. Ein Band, das nicht sicht- dafür

aber fühl- und erlebbar ist. Diese Ver-

bundenheit bleibt ein ganzes Leben.

Eltern sind das Vorbild und Kinder

werden erzogen, je besser,

Fotos: © Artur

Marciniec-Fotolia.com

18 | DEZEMBER 2016

Einst lebten wir

auf dem Land,

dann in Städten

und von jetzt an

im Netz.

Mark Zuckerberg